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Räuchern


Räuchern

Geräuchert wird seit Jahrhunderten und das nicht nur, um Wohlgeruch zu erzeugen oder zur Desinfektion, sondern vor allem, um die Atmosphäre von Unsichtbarem zu reinigen und den Geist zu klären. Räucherungen findet man im Ritus der katholischen Kirche genauso wie in asiatischen Tempeln. Mit Kräutern zu räuchern ist eine Kunst, die in die keltische Zeit zurückreicht.


Ich möchte euch heute das Räuchern etwas näher bringen, das ist natürlich nur ein kleiner Auszug von dem was es sonst noch alles dazu zu schreiben gibt. Mit Pflanzen und Heilkräutern kann man so viel machen, unteranderem halt auch das Räuchern.


Was ist eigentlich Räuchern:

Als Räuchern bezeichnet man das verglühen von Räucherwerk auf heißer Räucherkohle, im Weihrauchbrenner, oder das anzünden von Räucherstäbchen oder Räucherkegeln. Dadurch werden Duft und bzw. oder Wirkstoffe in die Umgebungsluft freigesetzt. Es gibt vieles für was man räuchern nutzen kann, angefangen bei der Aromatherapie, Entspannungs- und Reinigungsrituale, Meditation und Trance. Das Räuchern ist nicht nur Bestandteil bei magischen oder religiöser Zeremonien, sondern auch zur Desinfizierung der Räume oder um Insekten aus dem Haus zu vertreiben.


Was benötigen wir zum Räuchern:

  • ein feuerfestes Räuchergerät, wie Stövchen oder Schale

  • Kohle

  • Sand

  • Räucherzange

  • Räucherwerk

  • Räucherlöffel


Räuchern
Räucherschale (Bild von: Hexenshop Dark Phoenix)

Räuchern in der Schale:

Räucherschalen gibt es zu kaufen, ich würde euch jetzt nicht unbedingt empfehlen einen Aschenbecher oder sonstiges zu nehmen, da diese auch bei zu heißen Sachen platzen können. Die Schale befüllt ihr mit ein bisschen Sand, zur Hälfte mindestens. Zum Anzünden nehmt ihr eine Kerze. Um die Räucherkohle zu halten, benutzt ihr die Räucherzange. Wenn die Räucherkohle langsam weiß wird, könnt ihr das Stück Räucherkohle in der Mitte der Schale platzieren. Ist die Wärmequelle verglüht und komplett weißlich verfärbt, kann ein Teelöffel der Räuchermischung darauf gelegt werden, oder man legt es direkt in den Sand, direkt um die Räucherkohle. So verbrennt die Mischung nicht sofort, sondern langsamer.

Bei dieser Räucherung wird die Luft im Raum sehr schnell verräuchert. Vorsicht in Innenräumen, wenn Feuermelder angebracht sind. Ihr könnt auch ein Fenster öffnen, so kann schlechte Luft schneller entweichen.

Auch Harze eignen sich direkt auf der Räucherkohle.


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Räucherstövchen (Bild: Hexenshop Dark Phoenix)

Räuchern mit einem Stövchen:

Stövchen gibt es viele zu kaufen, achtet darauf das oben ein Sieb ist. Auf das Sieb kommt ca. 1 Teelöffel Räucherwerk und lieber weniger als zu viel. Unten kommt ein Teelicht rein, was die Kräuter dann langsam verräuchert. Es entsteht also kein starker Rauch.



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Räucherstövchen Lava:

Das Stövchen ist mit Lavasteinen, wo man Kräuter (wenn das Sieb dabei ist, ansonsten extra dazu kaufen), ätherische Öle, Harz, ein Stövchen für alle Aspekte



Räuchern

Räuchern mit Räucherbüschel:

Bei den Räucherbüscheln bindet man frische Kräuter zusammen und lässt diese dann trocknen. Diese werden dann angezündet und haben wie bei der Räucherung in einer Schale, mit Räucherkohle eine starke Räucherung. Das Räuchern mit Räucherbüscheln eignet sich zur intensiven Reinigung.


Die richtige Bindetechnik von Räucherbüscheln:

In meinem Beispiel benötigen wir Beifuß, Scharfgabe, Labkraut, Rotklee, Johanniskraut und Königskerzen.


Als erstes wird der Beifuß auf die entsprechende Länge geschnitten und vor dir hingelegt. Die Scharfgabe kommt dann mittig dazu, man kann ihn aber auch außen dazu legen. Da das Labkraut sehr bröselt, legen wir es mittig ein. Der Rotklee kommt dazwischen, wo ihr es gern möchtet. Das Johanniskraut kann außen aber auch innen angelegt werden, so dass es halt schön aussieht. Jetzt nehmt ihr alles zu einem Bündel zusammen und bringt die Königskerzenblüten außen, ringsherum mit ein. Die Stängel ein bisschen innen mit verbinden, damit später nichts herausfällt.

Nimm für deinen Räucherbüschel innen immer Pflanzen mit dicken Stängeln, damit es später richtig glühen kann.

Unten am Kräuterbündel schneidet ihr überschüssiges weg und fangt mit einer Naturschnur aus Jute, Hanf, Baumwolle oder der Gleichen, an den Büschel fest zu schnüren. Bei der Schnur ist es wichtig das kein Plastik drin ist, wie beim Nähgarn. Wir wollen ja keine Chemie später mit verglühen. Die Schnurrlänge sollte doppelt so lang sein wie das Bündel. Probiert beim Schnüren alles so fest wie möglich zu ziehen, so das kaum Luft zwischen den Pflanzenteilen zu finden ist. Wenn ihr mit der Schnur ringsherum seid und oben angekommen, wo die dicken Stängel zu Ende sind, werden die ganzen übrig gebliebenen Kräuter von oben nach unten geknickt und wieder fest gebunden, von oben nach unten. Sind die frischen Kräuter zu einem festen Büschel gebunden, könnt ihr es in einem gut belüfteten Raum zum Trocknen aufhängen. Wichtig ist auch hier, dass ihr beschriftet was sich im Büschel befindet und das Datum.


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Wie zündet man ein getrocknetes Bündel an:

Man nimmt eine Kerze und hält das Kräuterbündel, über die Kerzenflamme. Nicht in die Kerzenflamme halten, weil es sonst sofort anfängt zu rauchen. Ein bisschen kreisen und mit der Zeit immer steiler halten, bis es alleine glüht, etwas leicht anpusten, nochmal steil über die Mitte der Kerze halten bis es richtig glüht. Wenn es dann von alleine weiter glüht, kann man es in eine Feuerfeste Unterlage legen. z. B. ein Stövchen, eine Feuerfeste Schale etc. Möchte man das Kräuterbündel ersticken und weitere male verwenden, kann man eine feuerfeste Schale mit Sand benutzen. Einfach den Kräuterbündel, da wo es glimmt, in den Sand stecken und ausgehen lassen.

Wichtig ist noch zu sagen, das man bitte nie die Kräuterbündel angezündet und allein liegen lässt. Bitte immer dabei bleiben!


Welche Kräuter eignen sich:

(weitere Einzelheiten zur Pflanze siehe Links dazu, einfach auf den Pflanzennamen klicken)


Anis: ist luftreinigend und harmonisierend, fördert die Wahrnehmung


Beifuß: wirkt beruhigend, schenkt Energie und Lebenskraft, hilft dabei Entscheidungen zu treffen, loszulassen und neu zu beginnen, bietet Schutz und Segen, reinigt, stärkt weibliche Kraft, vertreibt Dämonen, fördert das Traumerleben


Dost: vertreibt „Dämonen“, schlechte Laune, Angst, Depression. Löst Nervosität und entspannt die Nerven.


Fabiana (Pichi Pichi): wirkt leicht berauschend, euphorisch


Fichtenharz: wirkt beruhigend und wird oft zum Durchräuchern neues neuen Hauses verwendet


Johanniskraut: hebt die Stimmung bei Ängsten, Traurigkeit und Depressionen, öffnet den Geist, schenkt Geborgenheit und Wärme, Spannungen werden abgebaut, reinigend, schützend


Kamille: wirkt beruhigend, lindert leichte Depressionen, hilft bei Schlafstörungen


Kardamom: wirkt stark stimmungsaufhellend, für Erfolgs- oder Krafträucherungen


Königskerze: Reinigung von Spannung und Elektrosmog, bei mangelndem Selbstbewusstsein, aufrichtend, Hellsichtigkeit fördernd, Blitzabwehrend


Kreuzkümmel: wirkt bei Unzufriedenheit, wenn Dinge geklärt oder angeschaut werden müssen, wenn man neue Ideen sucht oder einen neuen Impuls


Lavendel: wirkt beruhigend, harmonisierend, ausgleichend, reinigend und desinfiziert den Raum.


Lorbeer: hilft die Luft von Krankheitskeimen und atmosphärisch zu reinigen, hilft Wahrträume hervorzurufen und sich später besser daran zu erinnern, für geschärfte Wahrnehmung und offene Sinne


Mädesüß: bei Neuanfänge und Dinge die sich entwickeln, um den Schutzpanzer loszulassen und schwere Erlebnisse verarbeiten


Mariengras: entspannt den Körper, bringt Klarheit, regt die Kreativität an


Melisse: hilft bei Anspannung und Stress, beruhigt die Nerven, wird bei Liebeszauber vor allem bei Liebeskummer verwendet,


Pfefferminze: wirkt desinfizierend, erfrischt und belebt Körper und Geist


Rainfarn (giftig) – Nicht zu empfehlen: Gewitterpflanze, vertreibt Spannungen, stärkt emotionale Abwehrkräfte, Mut und Selbstwert, psychoaktiv, kann bei Schwangeren Blutungen auslösen


Ringelblume: wirkt beruhigend, nimmt man wenn es um Liebe geht und gibt ein Gefühl von Geborgenheit und zur Schärfung der Intuitionen


Rose: wirkt beruhigend, entspannend, aphrodisierend und herzöffnend


Rosmarin: schützt, wirkt herzöffnend, reinigt, anregend, konzentrationsfördernd und aphrodisierend, kann man auch bei Liebes-Räucherungen nehmen


Salbei: reinigt und klärt die Aura und die Atmosphäre, befreit von Altlasten und festsitzenden Gefühlen im Körper, macht die Lunge frei und fördert die Konzentration, neutralisiert Gerüche - vor allem nach einem Streit, löst „Krankheitsgeister“ Viren, Bakterien und Pilze aus der Luft, fördert die Konzentration und hilft beim Meditieren


Schafgarbe: „Rauhnachtskraut“ hilft bei Orakeln und hellsehen. Richtet auf und stärkt das „Rückgrat“, wirkt ausgleichend. Achtung! Kann Wiesendermatitis auslösen!


Thymian: hilft bei körperlicher und geistiger Müdigkeit, Mut, Durchsetzungsvermögen, schenkt Selbstvertrauen, wirkt reinigend, antiseptisch, keimtötend, aufbauend und konzentrationsfördernd, lässt sich schwer mit anderen Kräutern mischen


Sumpfporst: wirkt beruhigend und schlaffördernd, traditionelle Ritualpflanze


Weihrauch: wirkt desinfizierend, keimtötend, wundheilend, stimmungsaufhellend, Niemals allein räuchern, da es Tür und Tor zur anders Welt öffnet.


Zimt: wirkt kräftigend und anregend


Im Prinzip geht jede Pflanze, die es gibt zu Räuchern, solange man Kenntnisse darüber hat, was man da tut und wie die Pflanzen wirken.

Bitte Vorsicht bei giftigen Pflanzen und Pilzen oder wenn sie aphrodisierend, verwirrend und so weiter wirken. Wer sich nicht auskennt, sollte sich erst ganz genau schlau machen.



Die Wichtigsten Tage sind vor allem der am 15. August geweihte Kräuterbusch mit Johanniskraut, Fünffingerkraut, Glockenblume, Kümmel, Margarite, Eberwurz, Bibernelle, Weinraute, Wermut, Bittersüßer Nachtschatten, Rohrkolben, Königskerze, Pfefferminze, Liebstöckel und Blutwurz, als Auftakt zum Kräutersammeln für den Winter.


Wenn der Buschen aus den 7, 9, 12, und 15 wichtigen Kräutern getrocknet ist, wird er traditionell verräuchert.

Meist geschieht dies an den Lostagen. In der Andreasnacht (30. November), an Thomas (21. Dezember), an Heiligabend (24. Dezember), an Silvester (31. Dezember), an Dreikönigstag (6. Januar) oder an Lichtmess (2. Februar)


Räuchern bringt ein besonderes Bewusstsein in Räume. Das alte vergeht, herein weht ein neuer Wind. Verletzungen und Kränkungen sind Vergangenheit, werden ausgetrieben, die Luft ist frei für angenehme, positive Erlebnisse. Der schamanisch Gebildete sieht in der Räucherung ein magisches Werkzeug. Die dunklen Wesen fliehen und die reinen, hilfreichen Pflanzendevas ziehen ein, die den Menschen in allem unterstützen und ihn gesund erhalten.


Solche wichtigen Räucherungen macht man nicht nebenbei, man bereitet sich vor. Man nimmt die alten Hilfsmittel wie Zündstein, Zunderschwamm und echte Holzkohle. Der Zündstein erzeugt den Funken, der Zunderschwamm nimmt ihn auf und glimmt und heizt damit die Holzkohle an, auf deren verlöschender Glut die getrockneten Kräuter angenehmen Rauch erzeugen, der durch alle Räume zieht.

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