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Wintergrün, Doldiges (Chimaphila umbellata syn. Pyrola umbellata)


Wirkung:

blasenstärkend, nierenwirksam, kräftigend, antibiotisch, adstringierend, antiseptisch, antibakteriell, entzündungshemmend, harntreibend


Anwendungsbereiche:

wirkt desinfizierend auf die ableitenden Harnwege, Prostata, Gonorrhoe, Nierensteine, Harnblasenentzündung, Harnwegsinfektionen, Wassersucht infolge einer Nierenerkrankung, vergrößerte Drüsen, chronischem Rheumatismus, Gebärmutterkrebs, Schmerzen bei Rheuma, Gelenk- und Muskelschmerzen, Arthritis, hilft die Leber zu entgiften, Blasen, Hautwunden, regt die Schweißbildung an, Infektionen der Atemwege, Erkältungen, Keuchhusten, Bronchitis


Verwendete Pflanzenteile:

blühende Triebe, Blätter


Sammelzeit:

Juni bis August


Zu finden:

Streng geschützte Pflanze! Die Pflanze ist nur noch selten in Kiefernwälder zu finden. Samen für den eigenen Garten findet man in Spezialgärtnereien.


Inhaltsstoffe:

Gerbstoffe, Glykoside, Arbutin, Chimaphilin, Urolsäure, Salicylsäuremethylester


Sonstiges:

☕ Tee: 2 Teelöffel Wintergrün mit 1/4 Liter kaltem Wasser ansetzen, über Nacht oder 1 Tag stehen lassen, abseihen und eventuell vor dem Trinken auf Körpertemperatur erwärmen. 2 Tassen am Tag sind ausreichend, mit einer Magenbelastung durch Gerbstoffe (bleiben beim Kaltauszug in der Pflanze) ist nicht zu rechnen. Auch Kinder können diesen Tee trinken.


Wintergrün ist eine niedrig wachsende, aufrechte, immergrüne Wildblume die eine Höhe von 10 bis 30 cm erreicht. Die Stängel sind entweder einfach oder verzweigt mit Quirlen von drei bis sieben Blättern. Die länglichen Blätter sind ledrig, glänzend und an den Rändern schar gezähnt und fein behaart. Im Juni erscheinen am Ende der Blütenstängel vier bis acht weißliche bis rosafarbene Blüten. Jeder Stängel enthält vier bis acht Kapseln mit fünf Kammern, die zahlreichte winzige Samen enthalten. Die Pflanze vermehrt sich durch unterirdische Rhizome.


🛑 Gelegentliche Nebenwirkungen sind: Verwirrung, Ohrensausen und Erbrechen. Selten können Krampfanfälle auftreten. Die Pflanze sollte nicht langfristig angewandt werden. In großen Dosen kann es zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen. Wintergrün kann eine Grünfärbung des Urins verursachen, die jedoch nicht schädlich ist. Wegen seines Gerbstoffgehalts kann er die Aufnahme einiger Medikamente beeinträchtigen. Es sollten mehrere Stunden zwischen der Einnahme des Krautes und der Einnahme der Medikamente vergehen. Menschen mit einer schlechten Nährstoffaufnahme sollten Wintergrün verwenden, da es die Aufnahme von Mineralien aus dem Darm verringern kann. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf Wintergrün verzichtet werden. Manche Menschen sind allergisch und können Kontaktausschlag oder Blasenbildung entwickeln.


Wintergrün ist seit Jahrzehnten auf dem Rückzug, dementsprechend wird sie selten verwendet. Die Wirkung der Pflanze ist ähnlich der Bärentraube. Im Handel gibt es Wintergrün als Fertigarzneien und in homöopathischer Form. In Amerika wächst sie weitaus häufiger als bei uns und wird genauso verwendet wie in Europa. An erster Stelle steht die Behandlung von Prostata-Leiden.


In der Küche kann man die Beeren wie Preiselbeeren verwenden. Pur sind sie ungenießbar, aber gekocht herb und köstlich.

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