Wirkung:
entzündungshemmend, stark adstringierend, antimykotisch, leicht abführend, krampflösend, immunmodulatorisch
Anwendungsbereiche:
hilft beim Aufbau eines gesunden Darms, Colitis, Reizdarmsyndrom, Candida, Leaky Gut, RDS, Lungenprobleme, Asthma, Husten, Bronchialkrämpfe, Halsentzündungen, Kopfschmerzen, Migräne, entzündete Haut, Psoriasis, Ekzeme, Akne, Hautausschläge, Wunden, Infektionen, Verbrennungen, Harnwege, Prostata, Magen-Darm-Erkrankungen
Verwendete Pflanzenteile:
Blätter
Sammelzeit:
Frühjahr, Frühsommer
Zu finden:
Auf Ruderalflächen, nach einem Waldbrand oder auf kürzlich gerodetem Land.
Inhaltsstoffe:
Schleimstoffe, Gerbstoffe, Vitamin C, Oenothein B
Sonstiges:
Schmalblättriges Weidenröschen wächst als ausdauernde Pflanze und kann eine Höhe von 50 bis 120 cm erreichen, selten sogar bis zu 200 cm. Die Wurzel ist ein weit kriechendes Rhizom. Die meist unverzweigten Stängel sind kahl oder nur schwach behaart, bis in die Spitze dunkel-purpurn gefärbt und im Querschnitt rund bis stumpfkantig. Die wechselständig angeordneten Blätter sind nur kurz gestielt, schmal lanzettlich und der schwach schwielige, gezähnte Blattrand ist nach unten gebogen. Die Blattunterseite ist blaugrün und weist deutlich hervortretende Blattadern auf. In einem langen, endständigen, traubigen Blütenstand sind viele Blüten angeordnet. Die rosa- bis purpurfarbenen Blüten sind ein wenig zygomorph. Die vier Kelchblätter sind linealisch und außen rötlich und die vier Kronenblätter sind heller gefärbt und breit abgerundet bis leicht ausgerandet. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Die winzigen Samen sind langlebig.
Von Epilobium angustifolium sind mindestens drei Unterarten anerkannt:
Epilobium angustifolium L. subsp. angustifolium, Epilobium angustifolium subsp. circumvagum Mosquin: Sie kommt auf der Krim, in den gemäßigten Gebieten Asiens und von Nordamerika bis ins nordwestliche Mexiko vor., Epilobium angustifolium subsp. macrophyllum (Hausskn.) Hultén: Sie kommt in Japan vor.
In der Küche können die jungen unter- und oberirdischen Pflanzenteile ähnlich dem Spargel als Salat oder Gemüse zubereitet werden. Junge, zarte Blätter sind zwar säuerlich im Geschmack aber reich an Vitamin C. Russischer Tee oder Ivan-Tee, im Russischen früher auch Koporskij Tschaj (Копорский чай) nach dem früher wesentliche Mengen produzierenden Dorf Koporje ist fermentierter Weidenröschentee. Deswegen heißt das schmalblättrige Weidenröschen im Russischen Iwantee-Weidenblatt (Иван-чай узколистный). Der fermentierte Tee schmeckt dem Schwarztee ähnlich, ist aber ohne Teein (Coffein) und soll verschiedenste Heilwirkungen haben. Er war in Russland vor der Verbreitung asiatischen Schwarztees verbreitet.
Früher und teilweise auch heute noch wurden aus den Samenhaaren des Schmalblättrigen Weidenröschens Kerzendochte geflochten. Die nordamerikanischen Haida aus British Columbia und Alaska verarbeiteten die äußeren Fasern der Stängel zur Herstellung von Schnüren, aus welchen sie wiederum Fischernetze knüpften. Andere Indianer verwendeten die langen Samenhaare, um sie zusammen mit Ziegenwolle zu Decken und Umhängen zu weben. Man verwandte sie im alten Russland auch zur Kissenfüllung.