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Traubenkirsche, Virginische (Prunus virginiana)


Wirkung:

adstringierend


Anwendungsbereiche:

Durchfall, Blähungen, Sodbrennen, Magenerkrankungen, Magengeschwüre, als Grundlage für Hustenmittel, Husten, Bronchitis


Verwendete Pflanzenteile:

Früchte, innere Rinde


Sammelzeit:

Juli


Zu finden:

Nordamerika, etwa längs der Fluss- und Bachufer, in Schluchten und Tälern, an kühleren Berghängen und in zumindest teilweise bewaldeten Gebieten.


Inhaltsstoffe:

Vitamine, Prunasin, Gerbstoffe, ätherisches Öl


Sonstiges:

Die Virginische Traubenkirsche ist ein laubabwerfender Strauch, selten auch ein Baum der eine Wuchshöhe von über 10 Metern erreichen kann. Er hat einfache, große, elliptische Blätter, die 10 cm lang und 6,25 cm breit sind. Sie sind dunkelgrün, haben eine glänzende Oberseite und eine blassere Unterseite und sind am Rand gezähnt. Im Herbst färben sie sich gelb. Zwischen den Blattbüscheln befinden sich weiße, auffällige Blüten, die etwa 7,5 bis 15 cm lang sind. Die Blüten blühen im Mai und Juni, und die Früchte erscheinen im August. Die Rinde der Pflanze ist braun oder grau, violett oder rot, und die Textur der Rinde ist in jungen Jahren glatt und dünn. Mit zunehmendem Alter wird die Rinde unebener und faltiger. Die etwa kichererbsengroßen, runden, zunächst dunkelroten, dann schwarz glänzenden Steinfrüchte besitzen einen Steinkern pro Frucht und relativ wenig Fruchtfleisch.


🛑 Den Samen wird eine hohe Konzentration an Blausäure nachgesagt, ein Gift, das Mandeln ihren charakteristischen Geschmack verleiht. Dieses Gift lässt sich leicht am bitteren Geschmack erkennen. Es ist normalerweise nur in geringer Menge enthalten. In großen Mengen kann es tödlich sein, in kleinen Mengen jedoch regt Blausäure nachweislich die Atmung an, verbessert die Verdauung und hemmt das Krebswachstum. Bitte verwendet es vorsichtig.


In der Küche können die Beeren (ohne Samen/Kerne) gegessen und in Torten, Marmeladen und Gelees verwendet werden. Sie schmecken sauer und Zucker mildert den Geschmack. Aus den getrockneten Beeren wird Pemmikan hergestellt.


Da die Früchte sehr schwer zu entsteinen sind, wurden von den Lakota und anderen Stämmen die Früchte wie Rosinen getrocknet und mit den Kernen zermahlen. Das so entstandene Pulver wurde als Zutat zur Herstellung von Pemmikan*, auf Lakota wasná verwendet.


*Pemmikan ist eine nahrhafte und haltbare Mischung aus zerstoßenem Dörrfleisch und Fett, die die nordamerikanischen Ureinwohner als Reiseproviant und Notration mit sich führten.

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