Wirkung:
reizlindernd, wundheilend, erweichend, schleimlösend, entzündungshemmend, antibakteriell
Anwendungsbereiche:
Husten, Katarrhen der Luftwege, Schleimhautentzündung im Magen- und Darmbereich, Übelkeit, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Augenleiden, Drüsenleiden, Durchfall, Flechten, Ausschlägen, Krämpfen, Gebärmutterleiden, Vergiftungen, Gelenksrheumatismus, Altersflecken, Hämorrhoiden, Nagelbett-Eiterungen und anderen Eiterherden, nässende und eitrige Ekzeme, Hautentzündungen, Verbrennungen, Prellungen, Schwellungen, Dermatitis, Harnwegsinfektionen, Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken, Zahnen
Verwendete Pflanzenteile:
Wurzel, Blüten, Blätter, Samen (das ganze Kraut)
Inhaltsstoffe:
Malvin, Gerbstoffe, Schleim, Clorogensäure, Kaffeesäure, Natrium
Zu finden:
An sonnigen Hängen und Mauer auf Ödland, auf Böschungen neben Äckern, Wiesen und Wegen.
Sammelzeit:
Samen: August bis September,
Wurzeln: März bis April und Oktober, Blüten: Juni bis August, Blätter: Juni bis August
Sonstiges:
☕ Tee: 2 Teelöffel Blüten oder Blätter (es ist egal, was verwendet wird, beides ist gleichermaßen wirksam) mit 1/4 Liter warmen Wasser übergießen und über Nacht oder einige Stunden ziehen lassen. 2 Tassen pro Tag sind ausreichend.
Die Malve wird zwischen 90 bis 300 cm hoch. Ihre Zweige sind kahl oder mit feinen, weichen Haaren bedeckt. Sie haben handförmig gelappte, grüne Blätter mit langen Blattstielen. Die Blätter haben einen Durchmesser von 3,5 bis 5 cm und sind 3 bis 9-lappig. Die Blätter am Stängel sind wechselständig. Sie sind rau und geben beim zerdrücken Schleim ab. Die violett-rosa Blüten blühen zwischen Mai und August. Die Blüten wachsen in 2 bis 4 achselständigen Büscheln und bilden sich entlang des Hauptstammes. Sie haben einen Durchmesser bis zu 5 cm und 5 dunkle, geäderte, gekerbte Blütenblätter. Die Blüten an der Basis des Stängels öffnen sich zuerst. Die Früchte sehen aus wie zusammengepresste Scheiben oder ein Käselaib. Die reifen Samen haben einen Durchmesser von etwa 0,6 cm und sind bräunlich-grün bis braun.
Malve kann man wunderbar mit anderen Heilpflanzen mischen. Gegen Husten, vor allem bei Kindern und alten Leuten, nimmt man gleiche Teile Malve und Schlüsselblumenwurzel. Bei Erkältung und Grippe ist ein Mischtee aus gleichen Teilen frischen Malvenblüten, Pfefferminzblättern, Schlüsselblumenkraut und -blüten zu empfehlen.
Die Malve / Käsepappel ist eine Einschleuserpflanze für Natrium.
Sie kann in Salaten gegessen, als Tinktur, Essenz, Sirup und Salben verarbeitet werden.
🛑 Malve sollte nicht bei verschleimten Atemwegen eingenommen werden, da der für das Abhusten des Schleims notwendige Hustenreiz durch Malve unterdrückt wird.
Allgemein gilt die Malve als gut verträglich. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Frauen in der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollten vor der Einnahme von Malve den Arzt oder die Hebamme befragen, da Malve den Blutzuckerspiegel beeinflussen könnte, sollten Menschen mit Diabetes die Einnahme von Malve ebenfalls mit dem Arzt abklären. Wer Medikamente einnimmt, sollte Malve 3 Stunden zeitlich versetzt einnehmen, denn die Inhaltsstoffe der Malve können die Wirkung von Medikamenten verzögern.
Hildegard von Bingen: Damit der Mensch das Sehvermögen seiner Augen erhelle, suche er bei Morgengrauen auf der Malve nach Tau (auch auf Winde, Birnen-, Eichen- oder Buchenblätter), diesen streiche auf die Lider und nachher schlafe ein wenig. Keiner soll rohe Malve essen, außer er hat einen kranken Magen.