Wirkung:
blähungswidrig, appetitanregend, verdauungsfördernd, entkrampfend, krampflösend
Anwendungsbereiche:
Darmkrämpfe, Blähungen, Magen-Darm-Probleme, schmerzhafter Periode, Verdauungsbeschwerden bei Säuglingen und Kleinkindern, Völlegefühl, nervöse Magenstörungen, bei der Geburt, Husten, rheumatische Zahn- und Kopfschmerzen
Verwendete Pflanzenteile:
Samen, Blätter, Wurzel
Sammelzeit:
Juni bis Juli
Zu finden:
Auf Wiesen, an Bahndämmen, Böschungen, an Wegrändern, auf Feldrainen
Inhaltsstoffe:
Proteine, Flavonoide, ätherisches Öl, Limonen, Carvon, fettes Öl, Kohlenhydrate, Gerbstoffe, Harz
Sonstiges:
☕ Tee: 1 Teelöffel an gequetschte Kümmelkörner werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abseiht. 3 Tassen täglich sind ausreichend. Bei Säuglingen verdünnt man den Tee 1:1 mit abgekochtem Wasser.
Kümmel ist eine zweijährige Pflanze und sie kann 30 bis 80 cm Höhe erreichen, manchmal sogar bis zu 120 cm. Sie entwickelt eine Pfahlwurzel. Der kahle, geriefte Stängel ist mehrfach und sparrig verzweigt. Die kreuzgegenständig oder gegenständig angeordneten Blätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind zweifach bis dreifach gefiedert und im Umriss länglich. Die Teilblätter letzter Ordnung sind fiederteilig mit fein zugespitzten Zähnen und Spitzen. Ihre Blattabschnitte sind linealisch. Die untersten Fiederpaare zweiter Ordnung sind deutlich abgerückt und kreuzweise gestellt. Die meisten Stängelblätter besitzen eine Scheide mit nebenblattartigen Fiederpaaren. Die achsel- und endständigen doppeldoldigen Blütenstände besitzen sechs bis zwölf gerippte Strahlen. Blütenstiele sind vorhanden. Die fünf weißen bis rosafarbenen oder rötlichen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig und an der mittleren Spitze ist der Zipfel meist eingebogen. Blütezeit ist von Mai bis Juli.
Kümmel sollte beim Sammeln genau bestimmt werden, da die Verwechslungsgefahr mit anderen Doldenblütlern sehr hoch ist!
Kümmel gilt als antidämonisch.
Als besonders heilkräftig gilt der am Johannistag (24.06.) und am Vitustag (15./28.06.) gesammelte Kümmel.
Die Kümmelsamen gehören zu den ältesten Gewürzen, die in unserem Kulturkreis verwendet werden. Ohne Kümmel sind manche Speisen nicht vorstellbar. Zum Würzen kann man die Körner bei Fleisch, Soßen, Suppen, Gemüse, Käse, Salate, Brot, Kuchen und Gebäck verwenden. Im Sauerkraut darf der Kümmel nicht fehlen. Er verleiht diversen Spirituosen einen charakteristischen Geschmack, beispielsweise dem skandinavischen Aquavit, dem norddeutschen Köm oder dem Kaiser-Kümmel. Verwendet wird auch das Kümmelöl. Die Blätter haben einen milden Geschmack, der mit Petersilie und Dill vergleichbar ist. Sie werden gerne für Suppen und Salate verwendet. Die Wurzeln können als Gemüse gekocht werden.