Wirkung:
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Anwendungsbereiche:
Wechseljahre, lindert Symptome der Menopause wie Kopfschmerzen, Hitzewallung, unregelmäßige Blutungen; senkt den Blutdruck, Herzprobleme, Herz-Kreislauf-System, verringert das Risiko von Blutgerinnseln und Schlaganfällen, Ischämie des Herzmuskels, lindert Verdauungskrämpfe, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom, verkürzt die Krankheitsdauer bei Masern, stabilisiert den Blutzuckerspiegel, hemmt das Verlangen nach Alkohol, Alkoholsucht
Verwendete Pflanzenteile:
Wurzel
Sammelzeit:
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Zu finden:
Stammt aus Ostasien und ist weitverbreitet. Die Pflanze besiedelt Gärten, Straßenböschungen und Seeufer. Wo sie auftritt, erstickt sie ganze Bäume. Ihr Vorhandensein hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Unterhaltungskosten der Infrastruktur, die Artenvielfalt und die Schutzfunktion des Waldes.
Inhaltsstoffe:
Stärke, Wasser, Proteine, Kohlenhydrate, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Daidzin
Sonstiges:
Kudzu ist eine sich windende, mehrjährige Lianenpflanze, die schnell wächst und alles bedeckt, was sich ihr in den Weg stellt. Sie kann bis zu 2 Meter lang werden. Die Blätter sind in Formationen von drei Blättchen an jedem Knoten gruppiert. Jedes Fiederblättchen hat seinen eigenen Stiel oder Blattstiel. Das zentrale Blatt hat 3 Lappen und einen Blattstiel, der etwa 1,9 cm lang ist. Die Blätter an den beiden Seiten haben kürzere Blattstiele und in der Regel 2 Lappen. Es kann vorkommen, dass die Blätter gar keine Lappen haben oder viele Lappen aufweisen. Die Blätter sind mittelgrün, werden etwa 12,5 bis 15 cm lang und sind mit sehr feinen Haaren bedeckt. Die Ranken sind lang und mit kleinen Borsten besetzt, mit denen sie klettern und sich an senkrechten Flächen festhalten können. Die Ranken wachsen schnell und werden mit zunehmendem Alter dick und holzig. Die Ranken wachsen auch horizontal und bilden an jedem Knotenpunkt Wurzeln aus. Im August oder September erscheinen die violetten oder rötlich-violetten Blüten in Büscheln. Jedes Büschel ist bis zu 20 cm lang und entspringt dem mittleren Blattstiel eines Blatttrios. Aus jeder Blütentraube bilden sich bohnenförmige Samenkapseln von etwa 5 cm Länge. Sie sind in der Reife grünlich-bronzefarben und mit feinen Haaren bedeckt und werden braun beim Trocknen. Die frischen Blüten duften nach Vanille.
Die Blätter, Triebspitzen, Blüten und Wurzeln sind essbar, im Gegensatz zu den Stängeln. Die Wurzeln enthalten Stärke und können geröstet und wie Kartoffeln gegessen werden. Aus den Blüten kann ein Gelee hergestellt werden.
In der Schweiz heißt sie auch Kopoubohne.
Die Blätter eignen sich sehr gut als Weidefutter für Schafe und Ziegen.
Die 2 bis 3 mm langen, festen Fasern aus dem Stängel werden beispielsweise zu Textilien und grünlichem, cremefarbenem Papier verarbeitet.
Nutzung als Nahrungsergänzungsmittel
Kudzuwurzel und Extrakte werden auch im deutschsprachigen Raum, vor allem im Internet, als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die Pflanze wird dann gelegentlich als „Weltengrün“ oder „Kopoubohne“ bezeichnet. Grundlage ist die Nutzungstradition in Ostasien und dort in neuerer Zeit erzielte Forschungsergebnisse. Eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung von 2012 kam u. a. zu folgenden Schlüssen: „Es liegen keine Berichte über schädliche Wirkungen des Wurzelpulvers von P. lobata bzw. der daraus hergestellten Extrakte ... vor. ... Mangels Daten sollten die Wurzeldroge von P. lobata und daraus hergestellte Extrakte vorsorglich nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden, ebenso sollten sie bis zum Vorliegen von weiteren Daten nicht von Kindern und auch nicht von Frauen in der postmenopausalen Phase verzehrt werden. ... Auf der Grundlage der vorliegenden wissenschaftlichen Daten sind gesundheitliche Risiken insbesondere bei längerfristigem Verzehr von P.-lobata-Wurzeln und deren Zubereitungen nicht auszuschließen.“ Ein Inverkehrbringen von Produkten aus Kudzuwurzel setzt nach der Novel-Food-Verordnung der EU eine Genehmigung voraus, die nur auf Antrag erteilt wird. Diese liegt bisher nicht vor. In einem Urteil vom 30. Januar 2014 hat deshalb das Oberlandesgericht Celle einem Anbieter untersagt, Kudzu-Kapseln anzubieten. Diese Rechtslage gilt auch für alle anderen Anbieter. (Auszug von Wikipedia)
Kudzu gehört gemäß IUCN weltweit zu den 100 aggressivsten invasiven Neophyten. In wenigen Jahren kann die Pflanzenart unter günstigen Standortbedingungen eine existierende Vegetation komplett überdecken und zerstören. In den USA ursprünglich als Erosionsschutz angepflanzt, werden die wirtschaftlichen Schäden mittlerweile auf bis über eine halbe Milliarde Dollar pro Jahr geschätzt.