Zwietracht und Eintracht
Die Zwietracht:
„Den Süden mag ich nicht und vom Osten wende ich mich ab... Der Westen trägt nur die Finsternis und der Norden hat fest in der Hand, was im Finstern bewegt wird... Ich verhalte mich in jeder Lage, so wie es mir gefällt...“
Die Eintracht:
„Könntest du denn den Himmel und seine Naturgesetze zerstören? Keineswegs!... Du möchtest dein Reich im Niemandsland aufrichten, bist aber dort in allen Dingen nur unnütz, da du die Werke Gottes lästerst. Denn gerade das ist das Nichts, das alles Guten entbehrt...“
Verstocktheit und Seelenheil
Die Verstocktheit:
„Welche Verdienste und welchen Nutzen habe ich? Nur das Feuer! Denn ich und die Art, aus der ich geboren bin, wir wollen nichts anderes. Allem Strahlenden fliehe ich und lehne es ab, lichten Werken zu folgen ...Ich bin zur Plünderung der Seelen da und will nichts wissen vom Schmucke der leuchtenden Dinge...“
Das Seelenheil:
„Du bist der Pfeil des Satans, der unheilvoll im Dunkeln schwirrt ...Die Seligen aber erheben sich mit dem Heer der Engel unterm Banner des Glaubens und stürmen gar mächtig gegen dich an ...In der Taufe und mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes, die unser der Heiland in seiner Menschwerdung schenkte, ertränken sie dich wie in der Sintflut des Wassers...“
Die Schlemmerei – Die Enthaltsamkeit
Die Schlemmerei:
„Gott hat alles geschaffen, sollte ich es mir daher an irgend etwas fehlen lassen? ...auch Gott will ja, dass der Mensch Sorge trage für sein leibliches Wohl.“
Die Enthaltsamkeit:
„... Du stopfst dich so voll du Schlemmer, dass deine Adern beinahe platzen und sich in Krämpfen winden. Wie der Regenguss das Land umwühlt, so bringt auch der unmäßige Genuss von Fleisch und Wein dem Menschen nur gotteslästerliche Verblendung!“
Die Lüge – Die Wahrheit
Die Lüge:
„Wer wäre der, der immer nur die Wahrheit sagen könnte! Würde ich nämlich meinem Mitmenschen aufrichtig Glück wünschen – ich müsste mir ja selber dabei schaden.“
Die Wahrheit:
„... Ich aber stehe wie eine Säule auf allen Pfaden des Herren. Eine wohltönende Posaune der Gerechtigkeit Gottes bin ich.“
Die Wollust, Unzucht – Die Keuschheit
Die Wollust:
„Diese Figur von einem Gottesbild, die will ich in den Schmutz ziehen, wenn es Gott auch noch so lästig ist. Auf diese Weise nämlich kann ich alle verderben. Denn ich habe schließlich meine eigene Herrlichkeit... Mag der Himmel seine eigene Gerechtigkeit haben – auch die Erde hat ihre Verpflichtungen...“
Die Keuschheit:
„Auf deinem Lager, auf dem du dich rumwälzt, möchte ich nicht liegen – wo du gleichsam die Schändung herausforderst. Ich sitze im hellen Licht der Sonne und schaue nur auf den König der Könige, da ich meine guten Werke aus freien Stücken wirke. Im Wohlklang des frohen Lebens besitze ich die Freuden der Redlichkeit und Schamhaftigkeit und es wird weder durch die Schmähungen der Unzucht gestört, noch durch die Unkeuschheit besudelt...“
Die Ausgelassenheit – Die Zucht
Die Ausgelassenheit:
„Was könnte dem Menschen schon Freude schaden, sie bringt wenigstens zum Lachen … Was wäre auch ein Mensch, dem immer nur zum Sterben zumute ist? Nichts. Darum lasst uns fröhlich sein, solange es hier noch etwas zum Freuen gibt“
Die Zucht:
„... mit den ungepflegten Manieren verspielter Mensch gleichst Du unstetem Winde und in deiner Wechselhaftigkeit dem Gewürm, das im Erdreich wühlt … Ich aber, ich bin ein Gürtel der Helligkeit und ein Mantel der Ehrbarkeit. Zu des Königs Hochzeit bin ich geladen und erscheine dort mit Freunden und in Züchten. Strahlend trete ich dort auf, in aller Pracht der Gerechtigkeit.“
Die Vergnügungssucht – Die Schamhaftigkeit
Die Vergnügungssucht:
„Wie viel besser ist es sich zu verlustieren anstatt Trübsal zu blasen … Würde ich vor meinen Mitmenschen nur Trauer tragen – sie würden mir aus dem Wege gehen. In lustigem Wirbel will ich mich drehen, damit alles mit mir seinen Spaß treibt... Mensch und Tier und Tier und Mensch...“
Die Schamhaftigkeit:
„... Dein Wollen ist teils menschlich, teils viehisch... Insgesamt gleichst du in deinem Verhalten aber mehr der toten Kreatur als einem Lebewesen, weil du nur nach dem hascht, wonach dein Sinn steht. Ich aber werde rot vor Scham bei alledem und finde meinen Schutz unter den Flügeln der Cherubim. In den Vorschriften der Schrift werden mir die Geheimnisse Gottes kund. In himmlischen Dingen bin ich lauter Leben, ...und bekomme in ehrbarer Haltung nach Gottes Willen das zu sehen, wovor du in blinder Unwissenheit fliehst.“
Der Weltschmerz – Die Himmlische Freude
Der Weltschmerz:
„Weh mir, dass ich geboren bin! Was soll mein Leben? Wer wird mir beistehen, wer mich retten? Mich könne solche Not nicht treffen, wenn Gott um mich wüsste! Nichts bringt es mir ein, wenn ich mein Vertrauen auf Gott setzte. Bin ich doch geschaffen zum Unglück und im Unglück geboren und so lebe ich dahin ohne jeden Trost...“
Die Himmlische Freude:
„...Ich aber sehe alles, was Gott erschuf mit rechten Augen an und besitze schon hier die himmlische Heimat Blüten der Rosen und Lilien und die ganze Grünheit nehme ich gar zärtlich an mein Herz, und singe allen Gottes-Werken ein Lob, während du nur Schmerzen über Schmerzen daraus aufhäufst ...Wert oder Unwert schätze ich nur nach Gottes Gesetzen ein ...“
Die unangebrachte Lustigkeit – die Sehnsucht nach Gott
Die unangebrachte Lustigkeit:
„In mir finde ich das süße Leben und den prächtigen Weg.“
Die Sehnsucht nach Gott:
„Wie kannst du das blinde und stumme Leben schon für das richtige Leben halten?“
Die Gottesvergessenheit – Die Heiligkeit
Die Gottesvergessenheit:
„Wenn Gott mich nicht kennt, wie kann ich ihn kennen? Ich werde auch meine eigenen Pläne verfolgen und handle nur so, wie es mir gefällt und was ich weiß und verstehe...“
Die Heiligkeit:
„Wer hat dich geschaffen und das Leben gegeben? Gott allein! Warum erkennst du nicht, dass du dich nicht selbst erschaffen kannst? Ich rufe zu Gott und erhalte von ihm alles, was zum Leben gehört ...denn Gott allein schenkt dem Menschen Speise und Trank und alles, was er braucht. Die Menschen sehen es wachsen und gedeihen, verstehen aber nicht, wie das geschieht... Gott allein kann die ganze Menschheit über die Zeiten erhalten und auch das Geringste, das auf Erden ist, mit Leben erfüllen.“