Das sind einige von Hildegard von Bingen´s Auszüge aus den Kräutern, Pflanzen und Bäume. Gegliedert so das es übersichtlicher ist. Ein paar Rezepte sind auch dabei. Dafür übernehmen wir keine Gewähr und bei Fragen hinsichtlich euer Gesundheit, könnt ihr euren Arzt oder Apotheker fragen, bevor ihr ein Rezept nachmachen möchtet.

Die Akelei
„...Und der, in dem Skrofeln zu wachsen beginnen, der esse oft rohe Akelei und die Skrofeln nehmen ab.“ Skrofeln sind geschwollene Lymphdrüsen am Hals, auch Polypen gehören dazu. Der Kranke sollte nach Hildegard eine Akeleipflanze im Garten, Blumenbeet oder auf der Fensterbank haben und täglich ein frisches Blatt davon essen. Auch bei beginnender Mandelentzündung hat sich diese Anwendung bestens bewährt. Im Winter ersatzweise Akeleitinktur aus der Apotheke verwenden (1-3 Tropfen direkt in den Mund geben).
Die Aloe und die Gelbsucht
„...Und wer Gelbsucht hat, der lege Aloe in kaltes Wasser, und morgens sowie wenn er schlafen geht, trinke er es, und er wird geheilt werden...“ Anwendung: Man gibt Aloe in ein Glas Wasser und lässt dies mehrere Stunden ziehen, dann ohne umzurühren, trinkt man das Wasser und lässt die restliche Aloe, die unten im Glas übrig bleibt zurück, da Aloe eine stark abführende Tendenz hat.
Der Apfel
„Aber die Frucht jenes Baumes ist zart und leicht verdaulich und roh genossen schadet sie gesunden Menschen nicht ...Kranken aber schaden rohe Äpfel eher, weil sie schwächlich sind. Aber die gekochten und gebratenen sind sowohl für die Kranken als auch für die Gesunden gut. Aber wenn sie alt und runzlig werden. Wie es im Winter geschieht, dann sind sie roh für Kranke und Gesunde gut zu essen.“
Für Gesunde ist der Apfel in jeder Form, gekocht oder roh, optimal, während der Kranke und „Magenschwache“ eher abgelagerte, runzlige oder gekochte Äpfel besser verträgt.
Das Apfelknospenöl gegen Kopfschmerzen
„Und wer durch eine Leber-oder Milzschwäche, oder von üblen Säften des Bauches oder Magens, der von Migräne im Kopf leidet, der nehme die ersten Sprossen, d. h. die Knospen des Apfelbaumes und lege sie in Baumöl, und er wärme sie in einem Gefäß an der Sonne, und abends, wenn er schlafen geht, salbe er den Kopf mit diesem Öl und tue dies öfters, und er wird sich besser im Kopf befinden.“ Herstellung: Man sammelt eine Handvoll frische Apfelblütenknospen, gibt diese in eine Flasche aus weißem Glas und übergießt die Blütenknospen mit reinem Olivenöl. Das Gemisch wird ca. 4 Wochen der Sonne ausgesetzt und dabei öfters geschüttelt Dann abseihen, niemals auspressen (!), eventuell mit einigen Tropfen Rosenöl (wegen des ranzigen Geruchs) vermischen und vor dem Schlafengehen Stirn und Schläfen leicht damit einmassieren. Dieses Mittel hat sich bestens bewährt.
Der Aronstabwurzelwein gegen Gastritis
„Aber auch ein Mensch, der ein schleimiges Fieber im Magen hat, aus dem verschiedenartiger Schüttelfrost erwächst, der koche die Wurzel des Aronstabs in reinem Wein, dann lasse er es abkühlen, dann tauche er einen erhitzten Stahl in diesen Wein und er wärme ihn so wieder und so warm trinke er dies.“ Diesen Aronstabwurzelwein sollte man dreimal täglich trinken. Man erwärmt die jeweilige Menge dazu mit einem Tauchsieder wie angegeben und trinkt ihn warm.
Bärlauch
„Der Bärlauch hat nicht die rechte Wärme, sondern scharfe Feuchtigkeit … Und roh ist er so schädlich und giftig zu essen wie der Saft unnützer Kräuter. Gekocht ist er gesund zu essen, weil durch das Feuer das Schädliche, das in ihm ist, vermindert wird. Gut ist er gekocht für jene, die Schüttelfrost oder Fieber oder Gicht haben. Jenen aber, die magenkrank sind, bereitet er sowohl roh als auch gekocht Schmerzen, weil er feucht ist.“ Den Bärlauch, als wilder Knoblauch bekannt, nur in Speisen (als Gemüsebeilage) mit kochen, niemals roh verzehren! Der Magenkranke jedoch sollte ihn immer meiden, weil er ihm Schmerzen bereitet.
Die Bachminze – ein Hildegard-Gewürz
„Die Bachminze ist warm, aber doch etwas kalt, und kann mäßig gegessen werden und gegessen nützt sie dem Menschen nicht und schadet ihm auch nicht viel. Wenn sein Magen von vielen Speisen und Getränken beschwert wird und er daher dämpfig ist, dann esse er oft Bachminze roh oder gekocht mit Fleisch oder in Suppen oder in Mus gekocht, und die Dämpfigkeit wird weichen, weil sie die fetten und warmen Eingeweide und seinen Speck etwas abkühlt und so die Dämpfigkeit gemindert wird.“ Die Bachminze, sollte bei dicken Menschen mit Verdauungsproblemen ein Standartgewürz für Fleischgerichte und Suppen werden. Sie fördert die Verdauung und den Stoffwechsel.
Der Beifuß
„Der Beifuß ist sehr warm, und sein Saft sehr nützlich, und wenn er gekocht wird und in Mus gegessen, heilt er kranke Eingeweide und wärmt den kranken Magen. Aber wenn jemand isst und trinkt und davon Schmerzen leidet, dann koche er mit Fleisch oder mit Fett oder in Mus oder in einer anderen Würze und Gemisch den Beifuß und esse ihn, und diese Fäulnis, die der Kranke sich durch frühere Speisen und Getränke zugezogen hat, nimmt er weg und vertreibt sie.“ Der Beifuß, den man überall als Gewürz kaufen kann, und der an vielen Plätze in Feld und Flur wächst, ist das ideale Fleischgewürz. Er ist heilsam, wenn man zu viel gegessen hat, die Diätfehlern und bei kaltem Magen (Gastritis etc.), da er den Schmerz beseitigt und den Magen reinigt.
Das Betonikakraut
„... Und wer von falschen Träumen geplagt zu werden pflegt, der habe Betonikakraut bei sich, wenn er abends schlafen geht.“ Das Betonikakraut in einen Kissenbezug aus Leinen gegeben und mit ins Bett genommen hat sich bestens bei schweren Träumen (Alpträumen) bewährt.
Das Bibernellen-Mischpulver
„...Mutterkümmel, ein Drittel Pfeffer und ein Viertel Bibernelle zusammen gegeben und fein gepulvert soll er auf Brot streuen und essen. Es räumt in seinen Eingeweiden mit den unrechten warmen und kalten Säften auf, die den Menschen zum Erbrechen reizen.“ Das Mittel hilft schnell bei Schwangerschaftserbrechen. Es ist jedoch auch ein wichtiges Heilmittel, wenn der Brechreiz zum Beispiel von erkrankten Nieren ausgeht.
Die Bohnen als Heilmittel
„Die Bohne ist warm ...das Bohnenmehl ist gut und nützlich für den kranken und den gesunden Menschen, weil es leicht ist und mühelos verdaut werden kann.“ Bohnen haben neben dem Dinkel einen hohen pflanzlichen Eiweißanteil, sättigen lang anhaltend, sind leicht verdaulich und enthalten kein Cholesterin.
Bohnensalat mit Dinkelkörnern
Koch-Rezept: Weichgekochte Bohnen und gekochte Dinkelkörner mit einer Salatsauce aus Essig, Sonnenblumenöl, etwas Galgant und Bertram, Zucker, Salz, Bohnenkraut, zerdrückten Knoblauchzehen und gedünsteten Zwiebelringen anmachen. Mit frischen Petersilie bestreut servieren. Ein hochwertiges, eiweißreiches Gericht!
Die Brennnessel als „Frühjahresputz“
„... wenn sie frisch auf der Erde sprießt, ist sie gekocht nützlich für die Speisen des Menschen, weil sie den Magen reinigt und den Schleim aus ihm wegnimmt ...“
Das Brennnesselöl gegen Vergesslichkeit
„Ein Mensch, der gegen seinen Willen vergesslich ist, soll eine Brennnessel nehmen, sie zu Brei zerstampfen und ein wenig Olivenöl beigeben. Wenn er schlafen geht, soll er seine Brust und Schläfen damit einreiben und dies oft tun, und die Vergesslichkeit in ihm wird abnehmen...“ Dieses Mittel wirkt prompt bei jenen Menschen, die noch nicht vergesslich sein wollen. Ist der Mensch bereits abgestumpft oder senil, wirkt es nicht mehr.
Fiebermittel – Die Brunnenkresse
„Die Brunnenkresse ist von warmer Natur, und gegessen nützt sie dem Menschen nicht viel und schadet ihm auch nicht viel. Aber wer Gelbsucht hat oder Fieber, der dünste Brunnenkresse in einer Schüssel und esse sie oft so warm, und sie wird ihm heilen. Und wer gegessene Speisen kaum verdauen kann, der dünste ebenfalls Brunnenkresse in einer Schüssel, weil ihre Kräfte aus dem Wasser stammen, und so esse er sie und sie wird ihm helfen.“
Der Buchsbaum
„Und ein Mensch, der Ausschläge... an seinem Körper hat, zerstoße die Rinde und seine Blätter und drücke ihren Saft aus, und füge dem etwas weniger Süßholz bei, und er wärme es in einem Wein. Und so warm soll er es oft trinken, und es vertreibt den Schmerz und das Gift des Ausschlags aus dem Körper, so dass es nicht in den Leib eindringt. Und er mische sogleich dem vorgenannten Saft dieses Baumes etwas Baumöl bei, tauche eine Feder ein, und er salbe sich damit sanft um den Ausschlag und um seine Kruste. Und dies tue er oft, und er wird geheilt werden.“ Die Blätter und die Rinde des Buchsbaumes sind ein wichtiges Mittel zur unterstützenden Behandlung bei allen Hautausschlägen wie Allergien. Neurodermitis ect.
Anwendung: 1 ml Buchsbaumsaft mit ½ Teel. Süßholzpulver in ¼ Wein erwärmen und mehrmals täglich davon trinken und 1ml Buchsbaumsaft mit 10 ml Olivenöl vermischen und mit einer Feder die betroffenen Stellen oft leicht damit einstreichen.
Der Dinkel
Dinkelkost allgemein bringt eine Senkung der Cholesterinwerte im Blut
Diabetiker können deutlich Insulin einsparen (immer in Absprache mit dem Arzt) beim Genuss von Dinkelkörnern.
Dinkelkleie hat sich bestens bewährt bei hohen Cholesterinwerten und für Diabetiker
Dinkelkörner führen eher ab, während Dinkelmehl eher stopft.
Dinkelschleimsuppe für Durchfallkranke und Frischoperierte (nie Haferschleimsuppe verabreichen).
Dinkelkörner helfen Gallensteine verhindern
Dinkel erzeugt rasch ein Sättigungsgefühl, das lange anhält.
Dinkelkaffee bringt eine gute Verdauung und führt leicht ab.
Dinkelbier ist ein stärkendes Getränk, das im Geschmack dem Weißbier gleichgesetzt werden kann.
Der Dinkelpelz bietet zur besseren Durchblutung eine hervorragende Füllung für Kissen, Decken, Matratzen usw. Er hilft zum Beispiel bei Verspannungen, Schmerzen und Schlafproblemen.
„Der Dinkel ist das beste Getreide, und er ist warm und fett und kräftig, und er ist milder als andere Getreidearten, und er bereitet dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und rechtes Blut, und er macht frohen Sinn und Freude im Gemüt des Menschen. Und wie auch immer (die Menschen) ihn essen, sei es in Brot, sei es in anderen Speisen, er ist gut und mild. Und wenn einer so krank ist, dass er vor Krankheit nicht essen kann, dann nimm die ganzen Körner des Dinkels und koche sie in Wasser, unter Beigabe von Fett oder Eidotter, so dass man ihn wegen des besseren Geschmacks gern essen kann, und gib das dem Kranken zu essen, und es heilt ihn innerlich wie eine gute und gesunde Salbe.“ Der Dinkel ist das Urgetreide und bei Hildegard das Heilmittel überhaupt. Der Dinkel sollte die Basis jeder Ernährung sein. Ihn gibt es als Nudeln, Flocken (statt Haferflocken) kernotto (Dinkelreis), Dinkelkaffee oder als Ganzkorn. Mehl oder Schrot und als Dinkelbier.
Die Heilkraft des Dinkels
„... er kräftigt … er bereitet rechtes Fleisch und rechtes Blut und er macht einen frohen Sinn...“
Der Dinkel hilft bei Müdigkeit, Leistungsabfall, bei Herz- und Kreislaufschwäche, bei Angina pectoris, Allergien, gestörtem Kaltstoffwechsel, bei Infektionsanfälligkeiten, Leber- und Nierenerkrankungen, um nur einiges zu nennen. Er wirkt „wärmend“, also durchblutungsfördernd, ist „fettend“, trägt also zur Verbesserung des Nervenstoffwechsels bei, ist „hochwertig“ durch den Gehalt an essentiellen Aminosäuren, „bringt eine gute Verdauung“ und ein besseres Muskelfleisch, „bildet gutes Blut“ und ist ein hervorragendes stimmungsaufhellendes, natürliches Psyc