Das sind einige von Hildegard von Bingen´s Auszüge aus den Kräutern, Pflanzen und Bäume. Gegliedert so das es übersichtlicher ist. Ein paar Rezepte sind auch dabei. Dafür übernehmen wir keine Gewähr und bei Fragen hinsichtlich euer Gesundheit, könnt ihr euren Arzt oder Apotheker fragen, bevor ihr ein Rezept nachmachen möchtet.

Die Akelei
„...Und der, in dem Skrofeln zu wachsen beginnen, der esse oft rohe Akelei und die Skrofeln nehmen ab.“ Skrofeln sind geschwollene Lymphdrüsen am Hals, auch Polypen gehören dazu. Der Kranke sollte nach Hildegard eine Akeleipflanze im Garten, Blumenbeet oder auf der Fensterbank haben und täglich ein frisches Blatt davon essen. Auch bei beginnender Mandelentzündung hat sich diese Anwendung bestens bewährt. Im Winter ersatzweise Akeleitinktur aus der Apotheke verwenden (1-3 Tropfen direkt in den Mund geben).
Die Aloe und die Gelbsucht
„...Und wer Gelbsucht hat, der lege Aloe in kaltes Wasser, und morgens sowie wenn er schlafen geht, trinke er es, und er wird geheilt werden...“ Anwendung: Man gibt Aloe in ein Glas Wasser und lässt dies mehrere Stunden ziehen, dann ohne umzurühren, trinkt man das Wasser und lässt die restliche Aloe, die unten im Glas übrig bleibt zurück, da Aloe eine stark abführende Tendenz hat.
Der Apfel
„Aber die Frucht jenes Baumes ist zart und leicht verdaulich und roh genossen schadet sie gesunden Menschen nicht ...Kranken aber schaden rohe Äpfel eher, weil sie schwächlich sind. Aber die gekochten und gebratenen sind sowohl für die Kranken als auch für die Gesunden gut. Aber wenn sie alt und runzlig werden. Wie es im Winter geschieht, dann sind sie roh für Kranke und Gesunde gut zu essen.“
Für Gesunde ist der Apfel in jeder Form, gekocht oder roh, optimal, während der Kranke und „Magenschwache“ eher abgelagerte, runzlige oder gekochte Äpfel besser verträgt.
Das Apfelknospenöl gegen Kopfschmerzen
„Und wer durch eine Leber-oder Milzschwäche, oder von üblen Säften des Bauches oder Magens, der von Migräne im Kopf leidet, der nehme die ersten Sprossen, d. h. die Knospen des Apfelbaumes und lege sie in Baumöl, und er wärme sie in einem Gefäß an der Sonne, und abends, wenn er schlafen geht, salbe er den Kopf mit diesem Öl und tue dies öfters, und er wird sich besser im Kopf befinden.“ Herstellung: Man sammelt eine Handvoll frische Apfelblütenknospen, gibt diese in eine Flasche aus weißem Glas und übergießt die Blütenknospen mit reinem Olivenöl. Das Gemisch wird ca. 4 Wochen der Sonne ausgesetzt und dabei öfters geschüttelt Dann abseihen, niemals auspressen (!), eventuell mit einigen Tropfen Rosenöl (wegen des ranzigen Geruchs) vermischen und vor dem Schlafengehen Stirn und Schläfen leicht damit einmassieren. Dieses Mittel hat sich bestens bewährt.
Der Aronstabwurzelwein gegen Gastritis
„Aber auch ein Mensch, der ein schleimiges Fieber im Magen hat, aus dem verschiedenartiger Schüttelfrost erwächst, der koche die Wurzel des Aronstabs in reinem Wein, dann lasse er es abkühlen, dann tauche er einen erhitzten Stahl in diesen Wein und er wärme ihn so wieder und so warm trinke er dies.“ Diesen Aronstabwurzelwein sollte man dreimal täglich trinken. Man erwärmt die jeweilige Menge dazu mit einem Tauchsieder wie angegeben und trinkt ihn warm.
Bärlauch
„Der Bärlauch hat nicht die rechte Wärme, sondern scharfe Feuchtigkeit … Und roh ist er so schädlich und giftig zu essen wie der Saft unnützer Kräuter. Gekocht ist er gesund zu essen, weil durch das Feuer das Schädliche, das in ihm ist, vermindert wird. Gut ist er gekocht für jene, die Schüttelfrost oder Fieber oder Gicht haben. Jenen aber, die magenkrank sind, bereitet er sowohl roh als auch gekocht Schmerzen, weil er feucht ist.“ Den Bärlauch, als wilder Knoblauch bekannt, nur in Speisen (als Gemüsebeilage) mit kochen, niemals roh verzehren! Der Magenkranke jedoch sollte ihn immer meiden, weil er ihm Schmerzen bereitet.
Die Bachminze – ein Hildegard-Gewürz
„Die Bachminze ist warm, aber doch etwas kalt, und kann mäßig gegessen werden und gegessen nützt sie dem Menschen nicht und schadet ihm auch nicht viel. Wenn sein Magen von vielen Speisen und Getränken beschwert wird und er daher dämpfig ist, dann esse er oft Bachminze roh oder gekocht mit Fleisch oder in Suppen oder in Mus gekocht, und die Dämpfigkeit wird weichen, weil sie die fetten und warmen Eingeweide und seinen Speck etwas abkühlt und so die Dämpfigkeit gemindert wird.“ Die Bachminze, sollte bei dicken Menschen mit Verdauungsproblemen ein Standartgewürz für Fleischgerichte und Suppen werden. Sie fördert die Verdauung und den Stoffwechsel.
Der Beifuß
„Der Beifuß ist sehr warm, und sein Saft sehr nützlich, und wenn er gekocht wird und in Mus gegessen, heilt er kranke Eingeweide und wärmt den kranken Magen. Aber wenn jemand isst und trinkt und davon Schmerzen leidet, dann koche er mit Fleisch oder mit Fett oder in Mus oder in einer anderen Würze und Gemisch den Beifuß und esse ihn, und diese Fäulnis, die der Kranke sich durch frühere Speisen und Getränke zugezogen hat, nimmt er weg und vertreibt sie.“ Der Beifuß, den man überall als Gewürz kaufen kann, und der an vielen Plätze in Feld und Flur wächst, ist das ideale Fleischgewürz. Er ist heilsam, wenn man zu viel gegessen hat, die Diätfehlern und bei kaltem Magen (Gastritis etc.), da er den Schmerz beseitigt und den Magen reinigt.
Das Betonikakraut
„... Und wer von falschen Träumen geplagt zu werden pflegt, der habe Betonikakraut bei sich, wenn er abends schlafen geht.“ Das Betonikakraut in einen Kissenbezug aus Leinen gegeben und mit ins Bett genommen hat sich bestens bei schweren Träumen (Alpträumen) bewährt.
Das Bibernellen-Mischpulver
„...Mutterkümmel, ein Drittel Pfeffer und ein Viertel Bibernelle zusammen gegeben und fein gepulvert soll er auf Brot streuen und essen. Es räumt in seinen Eingeweiden mit den unrechten warmen und kalten Säften auf, die den Menschen zum Erbrechen reizen.“ Das Mittel hilft schnell bei Schwangerschaftserbrechen. Es ist jedoch auch ein wichtiges Heilmittel, wenn der Brechreiz zum Beispiel von erkrankten Nieren ausgeht.
Die Bohnen als Heilmittel
„Die Bohne ist warm ...das Bohnenmehl ist gut und nützlich für den kranken und den gesunden Menschen, weil es leicht ist und mühelos verdaut werden kann.“ Bohnen haben neben dem Dinkel einen hohen pflanzlichen Eiweißanteil, sättigen lang anhaltend, sind leicht verdaulich und enthalten kein Cholesterin.
Bohnensalat mit Dinkelkörnern
Koch-Rezept: Weichgekochte Bohnen und gekochte Dinkelkörner mit einer Salatsauce aus Essig, Sonnenblumenöl, etwas Galgant und Bertram, Zucker, Salz, Bohnenkraut, zerdrückten Knoblauchzehen und gedünsteten Zwiebelringen anmachen. Mit frischen Petersilie bestreut servieren. Ein hochwertiges, eiweißreiches Gericht!
Die Brennnessel als „Frühjahresputz“
„... wenn sie frisch auf der Erde sprießt, ist sie gekocht nützlich für die Speisen des Menschen, weil sie den Magen reinigt und den Schleim aus ihm wegnimmt ...“
Das Brennnesselöl gegen Vergesslichkeit
„Ein Mensch, der gegen seinen Willen vergesslich ist, soll eine Brennnessel nehmen, sie zu Brei zerstampfen und ein wenig Olivenöl beigeben. Wenn er schlafen geht, soll er seine Brust und Schläfen damit einreiben und dies oft tun, und die Vergesslichkeit in ihm wird abnehmen...“ Dieses Mittel wirkt prompt bei jenen Menschen, die noch nicht vergesslich sein wollen. Ist der Mensch bereits abgestumpft oder senil, wirkt es nicht mehr.
Fiebermittel – Die Brunnenkresse
„Die Brunnenkresse ist von warmer Natur, und gegessen nützt sie dem Menschen nicht viel und schadet ihm auch nicht viel. Aber wer Gelbsucht hat oder Fieber, der dünste Brunnenkresse in einer Schüssel und esse sie oft so warm, und sie wird ihm heilen. Und wer gegessene Speisen kaum verdauen kann, der dünste ebenfalls Brunnenkresse in einer Schüssel, weil ihre Kräfte aus dem Wasser stammen, und so esse er sie und sie wird ihm helfen.“
Der Buchsbaum
„Und ein Mensch, der Ausschläge... an seinem Körper hat, zerstoße die Rinde und seine Blätter und drücke ihren Saft aus, und füge dem etwas weniger Süßholz bei, und er wärme es in einem Wein. Und so warm soll er es oft trinken, und es vertreibt den Schmerz und das Gift des Ausschlags aus dem Körper, so dass es nicht in den Leib eindringt. Und er mische sogleich dem vorgenannten Saft dieses Baumes etwas Baumöl bei, tauche eine Feder ein, und er salbe sich damit sanft um den Ausschlag und um seine Kruste. Und dies tue er oft, und er wird geheilt werden.“ Die Blätter und die Rinde des Buchsbaumes sind ein wichtiges Mittel zur unterstützenden Behandlung bei allen Hautausschlägen wie Allergien. Neurodermitis ect.
Anwendung: 1 ml Buchsbaumsaft mit ½ Teel. Süßholzpulver in ¼ Wein erwärmen und mehrmals täglich davon trinken und 1ml Buchsbaumsaft mit 10 ml Olivenöl vermischen und mit einer Feder die betroffenen Stellen oft leicht damit einstreichen.
Der Dinkel
Dinkelkost allgemein bringt eine Senkung der Cholesterinwerte im Blut
Diabetiker können deutlich Insulin einsparen (immer in Absprache mit dem Arzt) beim Genuss von Dinkelkörnern.
Dinkelkleie hat sich bestens bewährt bei hohen Cholesterinwerten und für Diabetiker
Dinkelkörner führen eher ab, während Dinkelmehl eher stopft.
Dinkelschleimsuppe für Durchfallkranke und Frischoperierte (nie Haferschleimsuppe verabreichen).
Dinkelkörner helfen Gallensteine verhindern
Dinkel erzeugt rasch ein Sättigungsgefühl, das lange anhält.
Dinkelkaffee bringt eine gute Verdauung und führt leicht ab.
Dinkelbier ist ein stärkendes Getränk, das im Geschmack dem Weißbier gleichgesetzt werden kann.
Der Dinkelpelz bietet zur besseren Durchblutung eine hervorragende Füllung für Kissen, Decken, Matratzen usw. Er hilft zum Beispiel bei Verspannungen, Schmerzen und Schlafproblemen.
„Der Dinkel ist das beste Getreide, und er ist warm und fett und kräftig, und er ist milder als andere Getreidearten, und er bereitet dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und rechtes Blut, und er macht frohen Sinn und Freude im Gemüt des Menschen. Und wie auch immer (die Menschen) ihn essen, sei es in Brot, sei es in anderen Speisen, er ist gut und mild. Und wenn einer so krank ist, dass er vor Krankheit nicht essen kann, dann nimm die ganzen Körner des Dinkels und koche sie in Wasser, unter Beigabe von Fett oder Eidotter, so dass man ihn wegen des besseren Geschmacks gern essen kann, und gib das dem Kranken zu essen, und es heilt ihn innerlich wie eine gute und gesunde Salbe.“ Der Dinkel ist das Urgetreide und bei Hildegard das Heilmittel überhaupt. Der Dinkel sollte die Basis jeder Ernährung sein. Ihn gibt es als Nudeln, Flocken (statt Haferflocken) kernotto (Dinkelreis), Dinkelkaffee oder als Ganzkorn. Mehl oder Schrot und als Dinkelbier.
Die Heilkraft des Dinkels
„... er kräftigt … er bereitet rechtes Fleisch und rechtes Blut und er macht einen frohen Sinn...“
Der Dinkel hilft bei Müdigkeit, Leistungsabfall, bei Herz- und Kreislaufschwäche, bei Angina pectoris, Allergien, gestörtem Kaltstoffwechsel, bei Infektionsanfälligkeiten, Leber- und Nierenerkrankungen, um nur einiges zu nennen. Er wirkt „wärmend“, also durchblutungsfördernd, ist „fettend“, trägt also zur Verbesserung des Nervenstoffwechsels bei, ist „hochwertig“ durch den Gehalt an essentiellen Aminosäuren, „bringt eine gute Verdauung“ und ein besseres Muskelfleisch, „bildet gutes Blut“ und ist ein hervorragendes stimmungsaufhellendes, natürliches Psychopharmakon.
Der Diptam
„...Denn der Stein wächst von fetter Natur im Menschen. Wenn er so zu wachsen beginnt, pulverisiere der Kranke Diptam und esse dieses Pulver oft mit Weizenbrot, und er hindert den Stein am Wachsen. Und der Mensch, in dem der Stein wuchs, der lege das Diptampulver in Essig, der mit Honig vermischt ist, und er trinke dies oft nüchtern, und der Stein in ihm wird zerbrochen...“
Fettstoffwechselstörungen sind oft die Ursache, warum Blasensteine wachsen. Bemerkt man also Harngrieß oder kleine Steinchen im Urin, esse man mehrmals täglich (ca. 3 x 1 Teel.) Diptampulver auf Weizenbrot. Bei größeren Steinen, die bereits Ärger machen, sollte man das Pulver in nur leicht verdünntem Weinessig mit Honig vermischt, nüchtern trinken, und der Stein wird sich auflösen.
Die Eberwurz (Byverwurtz) – ein Universalmittel
„Die Eberwurz ist warm und etwas kalt. Pulverisiere daher die Wurzel und die Blätter der Eberwurz und soviel wie die Hälfte davon wiegt, soviel Bertrampulver und soviel Zimtpulver gebe der Kranke bei und mische es. Und das auf diese Weise gemischte Pulver nimm täglich entweder mit Brot oder mit warmen Wein, oder iss es in Suppen, oder trinke es in warmen Wein und du wirst keine große oder lange Krankheit haben bis zu diesem Tod. Und kein Mensch meide dieses so bereitete Pulver, weil er, wenn er gesund ist, und dieses Pulver täglich isst, nicht lange krank im Bett liegen wird. Und wer krank ist und es isst, wird gesund werden.“ Ein sehr viel versprechendes Heilmittel. Außerdem ein Mittel, das wieder Körper und Seele mit einschließt, wie auch die Gewürze Zimt (=stärkend, stimmungsaufhellend) und Bertram (=reinigen, aufbauend).
Das Eibenholz bei Heuschnupfen und Asthma
„Den wenn jemand in seiner Nase und in seiner Brust von üblen Säften ein Gebrechen hat, nehme er den Rauch dieses Holzes in seine Nase und in seinen Mund auf, und so werden jene üblen Säfte sanft und angenehm gelöst werden und verschwinden ohne Gefahr für sein Leib.“ Eibenholz verbrennen und den Rauch einatmen oder Eibenholzspäne in einer Tonschale auf der Herdplatte erhitzen, bis sie rauchen. Diese Behandlung sollte einmal täglich über einige Wochen durchgeführt werden.
Das Farnbad gegen Gicht, Rheuma, Arthritis oder Arthrose
„...Denn wer an Gicht leidet, der nehme Farn, wenn er grün ist, und er koche ihn in Wasser, und in diesem Wasser bade er oft, die Gicht wird weichen.“ Der Farn als natürlicher Blitzableiter „... und an dem Ort, wo er wächst, auf das Haus und den Ort fallen Hagel, Blitz und Donner selten...“
Schon in früheren Zeiten wusste man, dass der Farn eine Art natürlicher Blitzableiter ist. Deshalb ist es sinnvoll, sowohl um das Haus als auch in der Wohnung Farn zu haben.
Das Sivesan-Pulver (Fenchel-Pulver)
„... Und dieses Pulver erhält ihm, der gesund ist, die Gesundheit, und den Kranken stärkt es und verschafft dem Menschen Verdauung. Es verleiht im Kräfte und vermittelt eine schöne und gute Gesichtsfarbe, Es nützt jedem Menschen, sei er gesund oder krank, wenn er es nach dem Essen nimmt.“
Das Sivesan-Pulver – ein Universalmittel für alle, die gesund werden und bleiben wollen! Es hilft vor allem bei Kreislaufschwäche, Wetterfühligkeit und hat sich hervorragend bei Menschen mit allgemeiner Kraftlosigkeit bewährt. Auch Kindern gibt man es gerne gegen Appetitlosigkeit und bei Abmagerung.
Anwendung: 1 Msp. Auf ½ Glas warmen Wein geben und nach dem Mittagessen zu sich nehmen. Bei Kindern ½ Msp. Auf 1 Essl. warmen Wein.
Der Galgant
„... und wer Herzweh hat und wer im Herz schwach ist, der esse bald genügend Galgant, und es wird ihm besser gehen...“
Dieses vielseitige Gewürz ist eines der wichtigsten Heilmittel bei Hildegard. Man setzt es ein bei Schwindel, Schwäche, bei Angina-Pectoris-Anfällen, als Mittel gegen Viruserkrankungen, bei Magen-Darmkrämpfen, Durchblutungsstörungen und Erschöpfungszuständen. „Der Galgant ist warm und hat keine Kälte in sich und ist heilkräftig...“ Rezept: Galgantsauce (zu Gemüse, Fenchel, Hühnchen oder Dinkelrisotto) Eine helle Grundsauce aus 1 Essl. Butter, 2 Essl. Dinkelmehl, ½ l Wasser, Hühner- oder Gemüsebrühe, 1 kleinem Lorbeerblatt, ½ Zwiebel, 1 kleine Knoblauchzehe, Salz, Muskat, herstellen, 1 Teel. Galgant darunter mischen, mit Sahne, Crème fraiche und eventuell einem Eigelb, das man in der nicht mehr kochende Sauce verquirlt, verfeinern.
Fiebermittel – Das Galgantwasser
„Ein Mensch, der ein hitziges Fieber in sich hat, pulverisiere Galgant und trinke dieses Pulver in Quellwasser, und er wird das hitzige Fieber löschen.“ Dieses Mittel ist bestens für Kinder geeignet. Da der Galgant unter anderem entzündungshemmend und krampflösend wirkt, kann man dieses Mittel bei allen Fieberzuständen einsetzen. Man löst dazu 1-2 Galganttabletten in abgekochtem Leitungswasser auf, (bei Kindern kann man zusätzlich noch Himbeersirup zufügen) und trinkt dieses schluckweise.
Die Gerste
„...ist kalt, dass sie kälter und schwächer ist als Weizen, Hafer und Roggen. Und wenn sie als Brot oder als Mehl gegessen wird, schadet sie sowohl dem Gesunden als Kranken, weil sie nicht solche Kräfte hat wie die übrigen Arten der Feldfrüchte. Aber der Kranke, der schon am ganzen Körper ermattet ist, der koche die Gerste stark in Wasser und er gieße jenes Wasser in ein Fass und nehme darin ein Bad, und er tue dies oft, bis er geheilt wird und das Fleisch seine Körpers wieder erlangt und gesundet...“ Rezept: Gerstenbad – bei Körperschwäche nach schwerer Krankheit, Gefühl der Kraftlosigkeit, Muskelschwund und Magersucht 10 kg ganze Gerstenkörner in 50-80 Liter Wasser ca. 15 Minuten lang kochen. Zwei- bis dreimal wöchentlich 15-20 Min. im Gerstenwasser (37-40°C) baden und anschließend mindestens zwei Stunden lang ruhen. Man macht dies so lange, bis sich der Patient gesund und kräftig fühlt.
Die Gerstenwaschungen für eine schöne Gesichtshaut
„...Aber wer im Gesicht eine harte und raue Haut hat und die sich vom Wind leicht schuppt, der koche Gerste in Wasser und dann wasche er sich sanft im Gesicht mit jenem durch ein Tuch geseihten und mäßig warmen Wasser und seine Haut wird ihm sanft und mild sein und wird eine schöne Farbe haben...“
Habichtskrautmischung bei Herz- und Kreislaufschwäche
„Das Habichtskraut ist kalt und gegessen stärkt es das Herz, und es mindert die üblen Säfte, die im Menschen an einer Stelle angesammelt sind. Aber der Mensch, der es isst, soll es nicht allein und einfach essen, weil es zu herb ist, und er füge ein wenig Diptam oder etwas Galgant oder etwas Zitwer bei, und er esse es, wie vorhin gesagt wurde.“ Da dieses Mittel das Herz stärkt und gleichzeitig zusammengeballte „Fehlsäfte“ vermindert, kann es also überall dort eingesetzt werden, wo diese Stauungen in Zusammenhang mit einer schwachen Herztätigkeit zu finden sind, wie Kreislaufschwäche und Durchblutungsstörungen – es ist also ein geeignetes Sommermittel. Dieses Pulver kann man zum Verzehr auf das Brot streuen.
Der Hafer
„...er bereitet einen frohen Sinn und einen reinen und klaren Verstand, und er macht ihnen eine gute Farbe und gesundes Fleisch .. für jene aber, die sehr krank und kalt sind, ist er zum Essen nicht bekömmlich, weil der Hafer immer Wärme sucht...“
Die Hainbuchenspäne gegen Muttermale und Feuermale
„Und wenn einer üble Flecken an seinem Körper hat, schneide von dem Holz unter der Rinde einen Span und wärme ihn am Feuer, und lege ihn warm auf die Mäler, das heißt die Flecken, und sie werden verschwinden.“ Diese Hainbuchenspäne auf dem Herd oder Grill erwärmen und mit einem Verband auf die Flecken fixieren.
Der Hanf als Heilmittel und als Verbandsmaterial
„Der Hanf ist warm, und wenn die Luft weder sehr warm noch sehr kalt ist, wächst er, und so ist auch seine Natur, und sein Samen enthält Heilkraft, und er ist für gesunde Menschen heilsam z essen, und in ihrem Magen ist er leicht und nützlich, so dass er den Schleim einigermaßen aus dem Magen wegschafft und er kann leicht verdaut werden, und er vermindert die üblen Säfte, und macht die guten Säfte stark ...Ein aus Hanf gefertigtes Tuch ist gut zum Verbinden der Geschwüre und Wunden, weil die Wärme in ihm mäßig ist...“
Man sollte als Verbandsmaterial Tücher aus Hanf benutzen, weil die Wärme des Hanfes zur Heilung von Wunden beiträgt.
Der Hauswurz gegen männliche Unfruchtbarkeit
„... Und wenn ein Mann in seinem Samen trocken wäre, so dass ihm, ohne dass er ein Greis wäre, der Samen fehlt, soll er so lange Hauswurz in Ziegenmilch einlegen bis der Hauswurz ganz von jener Milch durchtränkt ist, und dann soll er sie in dieser Milch kochen unter Beigabe einiger Eier, so dass es eine Speise sein kann. Und so soll er es während drei oder fünf Tage essen, und sein Samen wird die Zeugungskraft wieder erlangen, und er wird Kinder bekommen...“ Diese Zubereitung hilft nur bei männlicher Unfruchtbarkeit, nicht aber bei Unfruchtbarkeit der Frau.
Das Hirschzungenpulver bei starken Schmerzen
„... Und dörre sachte wiederum Hirschzunge in der heißen Sonne oder auf einem warmen Ziegelstein, und pulverisiere sie oft und lecke dieses Pulver nüchtern und nach dem Essen oft aus deiner Hand, und es nimmt den Schmerz im Kopf und in der Brust und dämpft andere Schmerzen, die in deinem Körper sind. Aber auch ein Mensch, der wegen irgendeines Schmerzes heftig und plötzlich schwach wird, der trinke sogleich von diesem Pulver in warmen Wein.“
Das Hirschzungenelixier für die Leber und die Lunge
„Hirschzunge ist warm und hilft der Leber und der Lunge und den schmerzenden Eingeweiden …. und mach so einen Klartrank und trinke ihn oft nach dem Essen und nüchtern, und es nützt der Leber und reinigt die Lunge und heilt die schmerzenden Eingeweide und nimmt die innere Fäulnis und den Schleim weg.“ Wenn der Husten trotz vieler Behandlungen nicht weicht, ist oft die Leber dran schuld. Mit dem Hirschzungenelixier haben wir hier das richtige Heilmittel. Die ersten tage trinkt man nur nach jedem Essen ein Likörglas voll, dann für 6-8 Wochen 3 x täglich vor und nach dem Essen ein Likörglas voll und Leber und Lunge heilen aus.
Die Hirse
„...die Hirse nicht brauchbar zum Essen, weil sie weder das Blut noch das Fleisch im Menschen mehrt, noch ihm Kräfte verleiht, sondern sie füllt nur den Bauch und mindert nur den Hunger, weil sie den Geschmack des Erquickens nicht hat...“
Die Hirse ist nach Hildegard also nicht geeignet zur Ernährung des Menschen, sondern zur Sättigung
Der Honig
„...ein Mensch, der dick ist und der oft Honig isst, bekommt Schleim und Auszehrung davon. Aber wenn ein dürrer und magerer Mensch gekochten Honig isst, wird er nicht sehr davon geschädigt. Der gekochte Honig, wenn er sehr gut abgeschäumt ist, schadet dem Fetten und Mageren, dem Gesunden und Kranken nicht viel. Aber wenn jemand die Honigwabe mit dem Wachs isst, erregt das die Melancholie in ihm...“
Honig ist bei Hildegard ein wichtiges Mittel zur Herstellung von verschiedenen Heilmitteln. Keinesfalls aber sollte er als Zuckerersatz genommen werden, da er nach Hildegard die Gesundheit nicht fördert und eher sogar schaden kann. Zum Süßen lieber Roh-Rohrzucker (Succanat) verwenden.
Der Hopfen
„Der Hopfen ist warm und trocken, und er hat etwas Feuchtigkeit, und zum Nutzen des Menschen ist er nicht sehr brauchbar, weil er bewirkt, das die Melancholie im Menschen zunimmt, und den Sinn des Menschen macht er traurig und er beschwert seine Eingeweide. Jedoch mit seiner Bitterkeit hält er gewisse Fäulnisse von den Getränken fern, denen er beigegeben wird, so dass sie um so haltbarer sind.“ Nach Hildegard ist der Hopfen nur zur Haltbarkeit des Bieres brauchbar, denn den Menschen selbst macht er betrübt und melancholisch. Daher sollten depressive Menschen lieber zu einem Glas Wein greifen und wer doch lieber beim Bier bleiben will, sollte auch hier stets an das rechte Maß denken.
Die Ingwer-Ausleitungs-Kekse
„Wenn ein Mensch ein Purgiermittel machen und einnehmen will, der nehme Ingwer, den halben Teil davon Süßholz und ein Drittel vom Ingwer Zitwer. Dieses pulverisiere er und siebe es fein...“ Die Ingwer-Ausleitungs-Kekse erhalten Sie als Fertigprodukt. Man nimmt morgens 1 Stück Keks nüchtern, vor dem Aufstehen, also noch im Bett, und lässt es langsam im Mund zergehen. Die Kekse bewirken eine milde Ausleitung über Leber, Darm und Nieren wirken stoffwechselanregend und beseitigen Schlacken und Giftstoffe und krebserregende Fäulnisstoffe aus Magen und Darm. Denjenigen, die ihre Fastenkur jetzt im Frühjahr geplant haben, seien die Ingwer-Ausleitungs-Kekse zur Unterstützung sehr ans Herz gelegt!
Das Ingwer-Mischpulver bei Magenschmerzen und Oberbauchschmerzen
„...Ebenso pulverisiere ein Mensch, der im Magen irgendwelche Schmerzen leidet, Ingwer und zweimal soviel Galgant und halb soviel Zitwer. Und nach dem Essen schütte er dieses Pulver in Wein, und so trinke er es oft, auch abends, wenn er schlafen geht.“
Das Johanniskraut
„Das Johanniskraut ist kalt und taugt für das Vieh auf der Weide. Für die Medizin jedoch taugt es nicht viel, weil es ein verwildertes und vernachlässigtes Kräutlein ist.“ Das viel gepriesene Johanniskraut ist bei Hildegard nicht zu Heilzwecken und zur Heilmittelherstellung zu gebrauchen. Es ist ein Kraut, das lediglich für die Tiere auf der Weide Kühe, Schafe, Ziegen – nützlich ist.
Der Kerbel
„... Der Kerbel ist von trockener Natur ...Und er gleicht etwas den unnützen Kräutern ...Denn weder gekocht noch roh taugt er dem Körper des Menschen zum Essen, es sei denn, dass er sehr zum Heilmitteln brauchbar ist...“
Der Genuss von Kirschen
„Wenn jemand Kirschen isst, soll er gleich genügend Wein trinken, damit ihr Saft durch den Wein unterdrückt wird und er selber durch diesen Saft nicht zu Schaden kommt.“ Verfeinern Sie doch einmal Ihre Kirschmarmelade mit etwas Wein!
Rezept: Kirschmarmelade mit Weinflaschen 500g Sauerkirschen und 250g Himbeeren mit 750g Gelierzucker, 2-3 Gewürznelken und ½ Teel. Zimt bis zur Gelierprobe (ca. 4 Minuten) kochen, 6 Essl. Kräftigen nicht zu herben Rotwein zufügen, nochmals aufkochen lassen und heiß in Gläser abfüllen.
Die Essig-Kirschkerne gegen Eingeweidewürmer
„... Wenn jemand im Magen Würmer hat, lege er Kirschkerne in Essig und esse sie oft vor dem Essen und die Würmer werden in ihm aussterben....“ Kirschkerne legt man in Weinessig und isst täglich ca. 3-5 Stück über einen längeren Zeitraum.
Die Kubebe (Der Kubebenpfeffer)
„Die Kubebe ist warm, … sie macht auch den Geist fröhlich, Verstand und Wissen rein, weil die nützliche und gemäßigte Wärme der Kubebe die ungeziemenden Gluten der Begierde, in denen stinkende und schlammige Flüssigkeiten verborgen sind, auslöscht...“
Der Kürbis
„Die Kürbisse sind trocken und kalt und wachsen von der Luft. Und sie sind für Kranke und Gesunde gut zu essen.“
Koch-Rezept: Kürbissuppe 400 g Kürbis, 200 g Möhren, 1 Zwiebel, 2 Essl. Butter, Currypulver, 2 Essl. feines Dinkelvollkornmehl, 1 l Hildegard-Gemüsebrühe, Galant, Salz, Bertram, 1 Essl. Mandelblättchen, 3-4 Essl. Créme fraîche. Butter erhitzen, die fein gehackten Zwiebeln darin glasig andünsten. Das in kleine Würfel geschnittene Gemüse dazugeben und leicht mit rösten. Curry und Dinkelvollkornmehl dazugeben und mit anschwitzen. Die kalte Gemüsebrühe angießen. Galant und Bertram dazugeben und unter Rühren aufkochen, dann die Suppe auf kleiner Flamme ca. 10 Minuten kochen lassen und anschließend pürieren. Mit Salz und Galant nochmals abschmecken. Die Mandelblättchen ohne Fettzugabe leicht bräunen. Créme fraîche auf die Suppe geben und die Mandelblättchen darüber streuen.
Das Lattichmischpulver
„... nimm aber Aloe und Myrrhe in gleichem Gewicht und von Kampfer ein bisschen weniger als von einem dieser zwei und zerlasse dies in einer Schüssel und füge ein wenig wilden Lattich bei. Und dann mache daraus mit Semmelmehl Törtchen. Trockne sie entweder auf einem vom Feuer erhitzen Stein oder in der Sonne und getrocknete zerreibe sie wie Pulver. Und von diesem Pulver trinke oft ein wenig in nüchternem Zustand in warmer Honigwurz. Und wenn du gesund und stark bist, wirst du wunderbar noch gesünder und stärker und deine Kräfte werden auf diese Weise in Ordnung gebracht. Und wenn du krank bist, erhebt es dich auf wunderbare Weise und stärkt dich, wie die Sonne den trüben Tag erhellt.“
Wir haben hier ein wertvolles Universalmittel, ein Kräftigungs- und Stärkungsmittel für Gesunde und Kranke. Man gibt von diesem Lattichmischpulver eine Messerspitze voll in einen Honigtee und trinkt diesen warm. Die Anwendung sollte über einen längeren Zeitraum 2-3 Monate gemacht werden.
Der Leinsamen
„... Der Lein ist warm und taugt nicht zum Essen. Aber wer in der Seite Schmerzen hat, der koche Leinsamen in Wasser, er tauche ein leinenes Tuch in jenes warme Wasser ein, und ohne jene Samen lege er das Tuch oft auf seine Seite und jener Schmerz, obwohl er stark ist, wird etwas gemildert und lässt nach …Und wer irgendwo an seinem Körper vom Feuer gebrannt wurde, der koche stark Leinsamen in Wasser, und er tauche ein leinenes Tuch ins Wasser und lege es warm auf jene Stelle, wo er gebrannt wurde, und es zieht die Verbrennung heraus.“ Leinsamen empfiehlt Hildegard nur äußerlich, auf keinen Fall zum inneren Gebrauch. Er ist ein hervorragendes Heilmittel bei Verbrennungen, Sonnenbrand und Hautschäden: der Schmerz lässt sehr rasch nach und es bleiben keine oder nur ganz unscheinbare Narben zurück:
Ganze Leinsamenkörner (ca. 3 EL auf 1L Wasser) 10 Minuten kochen und abseihen. Ein frisch gebügeltes (keimfreies) Leinentuch (es muss echtes Leinen sein!) mit dem warmen (ca. 40°) Leinsamenwasser tränken und auf die verbrannte Stelle legen.
Der Lindenspanring
„Aber nimm vom Stamm, nicht aber von den Zweigen dieses Baumes die Rinde weg bis zum weißen Holz, wenn er im Sommer grünt, und dann schneide vom Holz Späne, und lege das in einem durchbohrten, goldenen Ring ….Und trage jenen Ring immer an deinem Finger, so dass die Wärme deines Fingers zu jenem Span aufsteige und die Kraft jenes Spans deinem Finger zu jenem Span aufsteige und die Kraft jenes Spans deinen Finger und dessen Adern berühre, und dies (ist) eine sehr starke Kraft gegen die gefährlichsten Krankheiten des Menschen und hält sie vom Menschen fern...“
Mit diesem Ring gibt uns hier Hildegard ein außergewöhnliches Heilmittel zur Hand gegen die schwersten und gefährlichsten Krankheiten und Seuchen.
Das Lindenwurzelholzpulver bei Herzschmerzen
„Die Linde hat große Wärme, und jene Wärme ist ganz in der Wurzel, und sie steigt in die Zweige und in die Blätter auf.... Und der Mensch, der Herzweh hat, nehme die innere Wurzel, und das, was in der Mitte der Lindenwurzel ist, und er pulverisiere es, und esse jenes Pulver oft mit Brot, und es wird ihm im Herzen besser.“ Da die größte Kraft der Linde im Wurzelbereich zu finden ist, nimmt man das „Herzstück“ davon, um das Pulver für die Herzbeschwerden zu gewinnen. Da aus dem Text nicht ganz klar hervorgeht, für welche Herzleiden es einzusetzen ist, ist es zu empfehlen (nach Absprache mit dem behandelnden Arzt), das Pulver immer zur Unterstützung der Herztherapie, auf Brot gestreut, einzunehmen.
Das Lorbeeröl bei Herzschmerzen
„Wenn du auf dem Herz Schmerzen hast, salbe dich dort damit oder wenn du auf der Seite oder im Rücken leidest, salbe dich dort damit, und es wird dir besser gehen.“ Herzschmerzen können auch bei verspannten Rückenpartien auftreten.
Das Mandelöl – ein hochwertiges Öl
„Der Mandelbaum ist sehr warm und hat etwas Feuchtigkeit in sich. Und seine Rinde, seine Blätter und sein Saft taugen nicht viel zu Heilmitteln, weil seine ganze Kraft in der Frucht steckt. Aber wer ein leeres Gehirn hat und ein Gesicht von schlechter Farbe, und daher Kopfweh hat, esse oft die inneren Kerne diese Frucht und es füllt das Gehirn und gibt ihm die richtige Farbe,. Aber wer lungenkrank ist und einen Schaden an der Leber hat, esse diese Kerne oft, ob roh oder gekocht, und sie geben und bringen der Lunge Kräfte, weil sie den Menschen in keiner Weise dämpfig noch trocken machen, sondern sie machen ihn stark.“
Wir sehen, dass nach Hildegard sowohl Mandelkerne wie auch das teure Mandelöl hundertprozentig gesund sind. Sie stärken das Gehirn, die Nerven, verbessern die Hautfarbe, kräftigen die Lunge und die Leber und sind somit auch für Asthmatiker ein ausgezeichnetes Gesundheitsmittel.
Der Maulbeerwein
„Wenn jemand an der Leber leidet, der soll Maulbeerwein oft trinken, weil nämlich das Leiden öfter von einer Blutüberfüllung (der Leber) entsteht. Da der Maulbeersaft gleichsam vom Blut ist, beruhigt er dies wieder...“
Fiebermittel – der Meisterwurz-Wein
„Der Meisterwurz ist warm und taugt gegen Fieber. Denn wer Fieber hat, welcher Art es auch sei, der nehme Meisterwurz und zerstoße ihn nur mäßig, und wenn er so zerstoßen oder zerrieben ist, gieße er einen halben Becher Wein bis über die obersten Stücke über diesen Meisterwurz und so lasse er das mit diesem Wein über Nacht stehen, und am Morgen gieße er wiederum Wein dazu, und so trinke er nüchtern, und das während drei oder während fünf Tagen und er wird geheilt werden.
Einige Wurzelstücke vom Meisterwurz über Nacht mit Wein übergießen und zugedeckt stehen lassen. Am Morgen noch etwas frischen Wein dazugeben, und diesen dann über den Tag verteilt schluckweise trinken. Am Abend erneut ansetzen. Dieses Mittel wirkt prompt auch bei hohem Fieber.
Die Melisse
„Die Melisse ist warm und ein Mensch, der sie isst, lacht gern, weil ihre Wärme die Milz berührt und daher das Herz erfreut wird...“ Machen Sie aus den Melissenblättern also nicht nur Tee, sondern benutzen Sie diese als Gewürz oder essen die Blätter einfach roh. Hier haben wir wieder ein typisches Psychopharmakon von Hildegard.
Das Mutterkraut
„... Und wer in den Eingeweiden Schmerzen hat, der koche Mutterkraut mit Wasser und Fett oder Öl, und er gebe feinstes Mehl dazu und so bereite er die Suppe und esse sie, und er heilt die Eingeweide. Rezept: Mutterkraut-Suppe 4-5 Mutterkrautblätter (oder etwas unverdünnten Mutterkraut-Frischpflanzensaft nehmen) klein schneiden, in ¼ l Wasser und ein wenig (Sonnenblumen-)Öl kurz aufkochen. Dann verrührt man 2-3 Essl. Dinkelfeinmehl in etwas kaltem Wasser und bereitet damit auf kleiner Flamme eine Suppe. Gewürzt wird mit etwas Salz, Muskat und Bertram. Die Mutterkraut-Suppe ist eine wirksame Hilfe bei vielen Frauenkrankheiten, besonders bei Periodenschmerzen.
Die Mutterkraut-Salbe
„Ein Mensch aber, der an stechenden Schmerzen leidet, der vermische Mutterkrautsaft mit Kuhbutter und er salbe sich, wo es schmerzt, und er wird geheilt werden.“ Die Mutterkrautsalbe hat sich bewährt bei Darmkoliken, prämenstruellen Schmerzen, Adnexschmerzen und Krämpfen.
Der Mutterkümmel
„Für den Gesunden ist er jedoch gut zu essen, weil er ihm einen guten Verstand bereitet und jenem milde Wärme einbringt, der zu warm ist. Aber jedem schadet er, der krank ist, wenn er ihn isst, weil er die Krankheit in ihm auflodern lässt, ausgenommen jenem, der in der Lunge Schmerzen leidet. Ein Mensch, der gekochten oder gebratenen Käse essen will, streue Kümmel darauf, damit er nicht davon Schmerzen leidet, und so esse er.“ Da gerade Käse bei vielen Menschen Übelkeit oder Bauchschmerzen hervorruft oder gar stark aufbläht, sollte man Mutterkümmel auf den Käse zur besseren Verdauung streuen. Vorsicht jedoch bei kranken Menschen, vor allem Herzkranken; für diese ist der Mutterkümmel äußerst schädlich, weil er die Erkrankung nur noch mehr fördert.
Die Gewürznelke
„...wenn jemand Kopfschmerzen hat, so dass ihm der Kopf brummt, wie wenn er taub wäre, esse er oft Nelken, und das mindert das Brummen, das in seinem Kopf ist... Wenn daher die Wassersucht schon im Menschen zu wachsen beginnt, esse jener oft Nelken, und sie unterdrücken die Krankheit, weil ihre Kraft in die Eingeweide jenes Menschen übergeht ...Aber auch die Wärme des Markes des Menschen schwitzt wiederholt und verursacht Fußgicht in ihm ...wenn jener oft Nelken isst, geht ihre Kraft in das Mark jenes Menschen und verhindert, dass die Fußgicht wächst...“
Täglich 3-4 Gewürznelken kauen hat sich bei der Nierenwassersucht (Nierensklerose) bewährt, aber vor allem bei der so genannten Großzehngicht, die besonders oft bei Dialysepatienten auftritt. Auch Menschen, die durch ihren Bluthochdruck häufig Kopfbrummen haben, sollten diese Gewürz täglich essen.
Das Olivenöl als Heilmittel
„... Der Ölbaum ist mehr warm als kalt und er bezeichnet die Barmherzigkeit... Aber das Öl aus der Frucht dieses Baumes taugt nicht viel zum Essen, weil es, wenn es gegessen wird, Übelkeit hervorruft und andere Speisen schlecht genießbar macht. Aber es ist brauchbar für viele Heilmittel...“
Als Speiseöl taugt das Olivenöl nach Hildegard nicht nur zur Herstellung von Heilmitteln. Viele Menschen, vor allem Kinder, bekommen vom Genuss des Olivenöls Durchfall oder starke Übelkeit.
Das Olivenöl gegen Krämpfe
„Wenn ein Krampf einem Menschen irgendwo an seinem Körper zu schaffen macht, soll er Olivenöl nehmen und sich damit an der Stelle, wo es weh tut, fest einreiben oder, falls er Olivenöl nicht zur Verfügung hat, mit einer anderen wertvollen Salbe...“
Olivenöl mit einigen Tropfen Rosenöl vermischen hat sich besonders bei Säuglingen und Kleinkindern, die von Bauchkrämpfen geplagt werden, bewährt. Am besten reibt man es kräftig in den gesamten Bauchbereich ein.
Die Petersilie
„Die Petersilie ist von kräftiger Natur und hat mehr Wärme als Kälte in sich, und sie wächst vom Wind und von der Feuchtigkeit. Und sie ist für den Menschen besser und nützlicher roh als gekocht zu essen.“ Petersilie also nur roh über das fertige Gericht streuen oder zum Dekorieren und Rohessen verwenden. Ausnahmen bilden Heilmittel, wo ausdrücklich das Kochen der Petersilie verlangt wird.
Der Pfeffer
„Der Pfeffer ist sehr warm und trocken und hat ein gewisses Verderben in sich und schadet, viel gegessen, dem Menschen und verursacht in ihm Brustfellentzündung, und er gibt die Säfte in ihm preis und bereitet üble Säfte in ihm.“
Da der Pfeffer die Säfte durcheinander bringt, was wiederum verschiedene Säftekrankheiten verstärkt (z.B. Gicht, Rheuma), sollte man lieber mit Kräutern oder Galgant würzen.
Die Pfennigkrautmischung
„... Diesen Wein soll er neun Tage lang auf nüchternen Magen trinken, aber nur ein wenig nach dem Frühstück, und mit demselben Wein soll er sich eine fette Eisuppe bereiten und essen. Wenn er schlafen geht, soll er den Wein mit einem heißen Stahl erwärmen und dann trinken und sich mit einer warmen Decke zudecken, damit er schwitzt. Das soll er tun, bis er geheilt ist.“
Dieses Rezept bietet sich bei jeder Form der Gelbsucht an, aber wegen der Schwere der Krankheit immer in Absprache mit einem Arzt.
Rezept: 60g Pfennigkrautmischung in 1 L guten trockenen Wein legen und einige Tage dunkel stellen, dann 9 Tage lang vor und nach dem Essen etwas davon trinken. Am Abend etwas Wein (1 Likörglas) mit einem Tauchsieder erhitzen trinken und im Bett nachschwitzen.
Die Pflaumenkernkur
„...Aber wer trockenen Husten hat, der nehme die inneren Kerne dieser Frucht, und, nachdem die Hülse weggeworfen ist, lege er sie in den Wein, und sie sollen mit Wein übergossen werden, bis sie ziemlich aufquellen und so esse er sie oft und dann soll er auch in gutem Weine eine Suppe zubereiten und er nehme sie schlürfend ein, und er wird schnell geheilt werden.“ Anwendung: Bei schwerem Husten (Keuchhusten, hartnäckiger Husten nach Grippe, trockener Husten, starker Reizhusten) ca. 40 Pflaumenkerne (den inneren weißen Kern!) mindestens 24 Stunden in eine Große Tasse Wein legen, zudecken, bis sie „dickbäuchig“ aufgequollen sind. 3 Tage bis 1 Woche lang drei bis sechs Kerne kauen und essen (der Wein neutralisiert zum größten Teil die Blausäure), dazu außerdem sechs Pflaumenkerne klein hacken und daraus mit etwas Dinkelmehl oder -grieß sowie 3 Essl. Wein, in dem die Kerne gequollen sind, eine dünne Suppe kochen.
Der Polei-Essig-Honig gegen Magenverschleimung, Gastritis, Magen- und Darmpilzen
„Und pulverisiere Polei, und schütte dieses Pulver in Essig und Honig in gleichem Gewicht, trinke es oft nüchtern … und es reinigt deinen Magen und erhellt deine Augen...“ Von diesem Polei-Essig-Honig nimmt man jeweils vor dem Essen 1 Essl. Voll über mehrere Wochen hin. Gerade bei Menschen mit häufigen Magenproblemen hat sich diese Kur bestens bewährt.
Die Polei-Minze gegen Magenschmerzen, Gastritis, und Pilzerkrankungen
„... Die Polei hat eine angenehme Wärme und ist trotzdem feucht, und von den folgenden fünfzehn Kräutern hat sie eine Kraft in sich, nämlich Zitwer, Gewürznelke, Galant, Ingwer, Basilienkraut, Beinwell, Lungenwurz, Osterluzei, Schafgarbe, Eberraute, Engelsüß, Odermennig, Stur, Storchenschnabel, Bachminze. Und diese Kräuter wirken allen Fiebern entgegen … Aber auch wer die Blätter der Polei roh oft mit Salz isst, nämlich wenn man sie allein dem Fleisch beigibt, der wärmt den Magen, wenn er einen kalten Magen hat. Und auch wenn sein Magen voll von Gift, das ist Eiter, reinigt und heilt es ihn.“ Man nimmt frische Polei-Minzblätter oder Polei-Krautpulver und isst es mit Salz auf Brot.
Das Rosenöl
„...Aber die Rose ist auch gut zu Tränken und zu Salben und zu allen Heilmitteln …und sie sind um so besser, wenn ihnen etwas von der Rose beigefügt wird...“ Also allen selbst hergestellten Salben etwas Rosenöl beifügen!
Die Heilsalbe aus Rosen
„...die Rose werde genommen und zur Hälfte davon Salbei unter Beigabe von frischem Fett, das zerlassen ist. Und dies soll gleichzeitig in Wasser gekocht werden, damit daraus eine Salbe werde, und wo der Mensch vom Krampf oder von der Lähmung geplagt wird, dort soll er mit der Salbe gesalbt werden, und es wird ihm besser gehen...“
Die Schafgarbe – ihre innerliche Anwendung
„Wer aber im Körperinneren eine Wunde erhielt, sei es, dass er durch Spieße verwundet oder dass er innerlich zusammengeschnürt wurde, der pulverisiere diese Schafgarbe, und er trinke jenes Pulver in warmen Wasser. Und wenn es ihm besser geht, dann nehme er dieses Pulver in warmen Wein, bis er geheilt wird.“
Bei inneren Blutungen, inneren Verletzungen und nach Operationen gibt man Schafgarbenpulver zuerst in warmen Wasser zum Trinken. Sobald es dem Patienten etwas besser geht, er kein Fieber mehr hat, reicht man ihm Schafgarbenpulver in warmen Wein. Auch vor Operationen hat es sich bestens bewährt. Schafgarbe in Wein trinken, weil es damit zu einer besseren Wundheilung kommt. Auch Komplikationen wie Thrombosen, Nachblutungen etc. werden geringer, weil die Inhaltsstoffe der Schafgarbe entzündungshemmend, antibakteriell und krampflösend wirken.
Das Schlehenaschenelexier bei Lähmungen
„Und ein Mensch, der gichtkrank ist … und so dass seine Glieder lahmen, der ...trinke nüchtern mäßig, nach dem Essen aber nehme er genügend davon. Und das tue er oft und die Gicht wird von ihm weichen …und die Gesundheit der Glieder wird er wiedererlangen, weil dieser Trank besser als Gold ist.“
Die Schwertlilie als Schönheitsmittel
„Und wer im Gesicht harte Haut hat wie Rinde, oder wer dort beulig ist, oder wer eine schlechte Farbe hat, der drücke den Saft ihrer Blätter aus und gieße ihn in ein Gefäß zum Wasser aus großen Flüssen … und er erwärme dies gleichzeitig ein wenig. Und so wasche er sein Gesicht mit diesem Wasser und diesem mäßig erwärmten Saft, und dies tue er oft, und es macht eine angenehme Haut und eine gute schöne Farbe im Gesicht.“
Hier haben wir das ideale Schönheitswasser. Man gibt den Saft von Schwertlilienblättern in destilliertes Wasser und erwärmt dieses etwas. Mit diesem erwärmten Schwertlilienwasser wäscht man das Gesicht und eventuell den Körper. Fahle, welke und faltige Haut sieht gleich strahlender aus.
Die Schwertliliensalbe
„Die Schwertlilie ist warm und trocken und ihre ganze Kraft liegt in der Wurzel, und ihre Grünkraft steigt in die Blätter auf. Im Mai aber nimm den Saft ihrer Blätter und mache Fett in einer Schlüssel flüssig und füge diesen Saft bei und bereite so eine Salbe, so dass diese grün erscheint. Und jene, der die kleine Krätze hat, den salbe oft mit dieser Salbe und er wird geheilt werden.“ Diese Salbe ist eine hervorragende Hilfe bei kleineren Hautproblemen. Sie hat sich vor allem bei Kinder mit Ausschlägen, Rötungen etc. bewährt. Da diese Salbe speziell im Mai hergestellt werden soll, verwenden wir als Fett am besten die Mai-Butter von Kühen. Diese Butter kann schnell ranzig werden, daher sollte man die Salbe in kleine Portionen aufteilen, einen Teil im Kühlschrank aufbewahren und den Rest einfrieren.
Rezept: Butter weich werden lassen und den Saft von ausgedrückten Schwertlilienblättern dazu geben, bis die Salbe richtig tiefgrün verfärbt ist.
Das Siseröl gegen eine kranke Gesichtshaut
„Und wer eine kranke Haut im Gesicht hat, so dass sie leicht rissig wird, der nehme Gerla und zerstoße sie im Mörser, und wenn sie zerstoßen ist, gebe er Öl hinzu. Und so salbe er abends sein Gesicht, wenn er sich ins Bett legt und dies tue er bis er gesund wird.“
Das Öl hat seinen Namen von dem lateinischen Wort „Sium sisorum“; dies ist die Gartenrapunzel, auch Gerla oder Zuckerwurz genannt. Es wird vor allem nachts auf die rissige, spröde Gesichtshaut aufgetragen, wobei man schon nach kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung feststellen wird.
Der Steinbrech
„Der Steinbrech ist kalt und hat starke Kräfte in sich, und zum Gebrauch eines Menschen, der einen zarten Körper hat, taugt er beim Essen nichts, weil er für seinen Körper zu stark wäre. Aber wenn im Magen oder in der Blase oder irgendwo im Körper des Menschen sich Schleim zusammenballt und sich so verhärtet wie ein Steinchen, dann zerstoße jener Samen vom Steinbrech in Wasser und er trinke das oft so nach dem Essen und nicht nüchtern, und so zerbricht jenes Getränk das, was im Menschen wie ein Steinchen hart und widerstrebend ist, und so wird jener Mensch geheilt werden...“ Hier finden wir ein erstklassiges Steinmittel. Ganz gleich, ob der Stein in der Blase oder in der Galle sitzt, man gebe eine Prise Steinbrechsamen in ein Glas Wasser und trinke dies nach jedem Essen und der Stein wird aufgelöst. Da diese Pflanze sehr selten ist, empfiehlt es sich, Steinbrech im Garten anzubauen.
Die Süßholzwurzel
„... ist von gemäßigter Wärme und bereitet dem Menschen eine klare Stimme ...macht seinen Sinn mild und erhellt seine Augen und erweicht seinen Magen zur Verdauung...“
Die Süßholzwurzel wirkt auf das Gemüt, klärt die Augen und verhilft zu einer guten Verdauung (auch als Tee oder Lakritze).
Die Tannensalbe
„Aber wenn jemand im Magen oder in der Milz Schmerzen leidet, dann salbe mit dieser Salbe wegen der Herzschwäche sein Herz, dann (salbe ihn) über dem Magen, wenn er Magenschmerzen, oder über der Milz, wenn er dort leidet, und die Salbe wird durch ihre Kraft die ganze Haut durchdringen, sodass er rasch geheilt werden wird.“ Die Tannensalbe wird speziell Hypotonikern empfohlen
Das Veilchenfett
„Auch ein Mensch, der Schwere im Kopf hat oder in den Nieren, oder der irgendwo von Lähmung geplagt wird, der presse Veilchensaft durch ein Tuch und er gebe genügend Bockstalg hinzu und zum halben Teil des Talgs altes Fett. Und dies zerlasse er gleichzeitig in einer Schüssel und so mache er eine Salbe, und damit salbe er sich am Kopf und anders, wo es schmerzt, und es wird ihm besser gehen.“
Dieses Veilchenfett ist nicht zu verwechseln mit der Veilchensalbe (die nicht mit Fett, sondern mit Olivenöl bereitet wird.)
Anwendungen: Mit Veilchenfett häufig, d. h. Täglich, die Nieren einreiben, um diese anzuregen; aber auch bei Kopfschmerzen (Veilchenfett als Packung 1 Stunde einziehen lassen) oder bei rheumatischen Schmerzen und Lähmungen einreiben.
Die Veilchensalbe
„Nimm Veilchensaft und zum dritten Teil dieses Saftes Olivenöl und gemäß der menge des Veilchensaftes Bockstalg ...die Körperstelle, wo Krebse den Menschen anfressen, salbe damit rund herum ein und auch darüber …Aber auch andere Geschwüre reibe mit der Salbe ein, wo der Mensch zu leiden hat. Und wenn einer am Kopf leidet, salbe ihn damit quer über die Stirn.“
Die Veilchensalbe ist hervorragend bei Brustkrebs, als Narbensalbe, bei starken Kopfschmerzen und Herpes.
Das Wacholderdampfbad
„Aber nimm auch seine grünen Zweiglein und koche sie in Wasser, und mach mit diesem Wasser ein Dampfbad.“ Man macht aus einigen Wacholderzweigen einen Absud, in dem man sie ca. 10-20 Minuten in Wasser kocht und dieses dann abseiht. Daraus kann man einen Saunaaufguss machen. Dieses Mittel wirkt gegen Fieber, vor allem bei allergischen Hautausschlägen und ihren Nebenwirkungen.
Der Wein und der Essig gegen Blasenschwäche und bei Bettnässen
„Wenn jemand den Harn wegen der Kälte des Magens nicht halten kann, soll er oft am Feuer erwärmten Wein trinken. Und alle seine Speisen vermische er mit Essig und den Essig, wie immer er kann, trinke er oft.“
Bei Blasenschwäche, die von einem kalten Magen herrührt, sollte man häufig warmen Wein trinken und an alle möglichen Speisen Essig tun. Auch ein Glas (Wein-)Essigwasser täglich getrunken, wirkt hier wahre Wunder.
Die Rebtropfen gegen beginnende Sehschäden
„Die Weinrebe hat feurige Wärme. Wenn jemand trübe Augen hat, dann bestreiche er mit den Tropfen, die aus der Rebe beim Abschneiden des Schoßes fließen, seine Lider und lasse auch etwas ins Auge eindringen. Und das tue er oft, und das macht die Augen ohne Zweifel klar.“
Mit diesen Rebtropfen, werden oft die Augenlider befeuchtet und 2 x am Tag 1 Tropfen ins Auge geträufelt. Danach werden die Augen klarer.
Die öligen Rebtropfen gegen Ohrenschmerzen
„...Wenn das Rebenschoß zuerst von der Rebe abgeschnitten wird, sind jene Tropfen, die dann von morgens mittags aus jenem Einschnitt fließen, gut und nützlich ...Daher soll der Mensch sie in ein Tröpfchen auffangen und ihnen Olivenöl beigeben. Und wenn er Ohren- oder Kopfschmerzen hat, soll er sich damit salben und es wird ihm besser gehen.“ Diese Tropfen wirken meist prompt bei Ohrenschmerzen, vor allem aber bei Kindern mit Mittelohrentzündungen und/oder -vereiterungen. Man schüttelt das Fläschchen kurz und reibt dann die Tropfen um das schmerzende Ohr gut ein. Achtung: Von diesen Tropfen darf nichts ins Ohr gelangen!
Der Wermutsaft mit Wein gemischt bei starken Kopfschmerzen
„Der Wermut ist sehr warm und sehr kräftig und ist der wichtigste Meister gegen alle Erschöpfungen. Denn von seinem Saft gieße genügend in warmen Wein, und den Kopf des Menschen, wenn er schmerzt, befeuchte ganz bis zu den Augen und bis zu den Ohren und bis zum Nacken, und dies sollst du abends tun, wenn du schlafen gehst und bedecke den ganzen Kopf mit einem wollenen Hut bis zum Morgen und es unterdrückt den Schmerz des geschwollenen Kopfes und den Schmerz, der sich im Kopf „erbulset“ von der Gicht, und es vertreibt auch den inneren Kopfschmerz.“ Man reibt mit diesem Wermut-Wein-Gemisch vor dem Schlafengehen Stirn, Schläfen bis hin zu den Ohren und dem Nacken ein und trägt darüber nachts eine Wollmütze.
Der Zimt
„Der Zimt ist auch sehr warm und hat starke Kräfte und mäßig Feuchtigkeit in sich; aber seine Wärme (ist) so stark, dass sie jene Feuchtigkeit unterdrückt, und wer ihn oft isst, dem mindert er die üblen Säfte und bereitet guten Säfte in ihm...“ Koch-Rezept: Zimtblätter Aus 500 g Dinkelfeinmehl, 250 g Butter, 250 g Puderzucker, 2 Eier, 1 Dotter, Schale einer halben Zitrone, 250 g Mandeln, 1 Prise Salz sowie je 1 Teel. Vanillezucker und Zimt einen Mürbeteig machen und eine kurze Zeit im Kühlschrank ruhen lassen. Teig ca. 5 mm dick ausrollen und blattförmige Plätzchen ausstechen. Mit einem Messer eine Blattstruktur in die Oberfläche der Plätzchen ritzen. Ca. 10 Minuten bei 200° backen (bis die Räder hellbraun sind). Herausnehmen und auskühlen lassen. Die Plätzchen zur Hälfte in Schokolade tauchen und auf Backtrennpapier trocknen lassen.
Fein schmeckt schwarzer Johannisbeersaft mit einer Prise Zimt oder Fencheltee, leicht mit Apfelsaft gemischt und mit einer Prise Zimt gewürzt!
Das Zypressenbad bei Kreislaufschwäche
„Aber auch wer schwach ist, oder sogar am Körper ermattet, der koche Zweige mit den Blättern in Wasser, und er nehme in diesem Wasser ein Bad, und er nehme es oft, und er wird geheilt werden und seine Kräfte wiedererlangen...“
Also unbedingt vom nächsten Urlaub aus dem Süden Zypressenzweige mitbringen. Man koche diese gut 20-30 Minuten im Wasser und gibt den Absud zum Badewasser. Dies ist ein ausgezeichnetes Stärkungsbad, sowohl bei allgemeiner Körperschwäche – Kreislauf – als auch nach Krankheiten zum Aufbau. Es regt kräftig die Durchblutung an.
Sonstige
Die Rose – Die Lilie – Der Salbei
„...und wer jähzornig ist, der nehme die Rose und weniger Salbei und zerreibe es zu Pulver. Und in jener Stunde, wenn der Zorn ihm aufsteigt, halte er es an seine Nase. Denn der Salbei tröstet, die Rose erfreut ...Auch der Duft der Lilie erfreut das Herz des Menschen und bereitet ihm richtige Gedanken...“
Mischen Sie Ihr eigenes Duftöl aus Rosenöl, Lilienöl und Salbeiöl und erfreuen Sie damit Herz und Seele.
Der Knoblauch und die Zwiebeln
„... Der Knoblauch ist für Gesunde und Kranke heilsamer zu essen als der Lauch. Und er muss roh gegessen werden ...weil sein Saft gemäßigt ist und die rechte Wärme hat. Er soll mäßig gegessen werden, damit das Blut im Menschen nicht übermäßig erwärmt werde...“
„Die Zwiebeln hat nicht die rechte Wärme, sondern scharfe Feuchtigkeit …Sie ist roh gegessen schädlich und giftig wie der Saft unnützer Kräuter. Gekocht aber ist sie gesund zu essen, weil durch das Feuer das Schädliche in ihr gemindert wird... Jenen aber, die magenkrank sind, bereitet sie sowohl roh wie auch gekocht Schmerzen...“
Der Knoblauch roh oder gekocht senkt den Cholesterinspiegel und wirkt gut gegen Arteriosklerose. Zwiebeln hingegen dürfen nur gekocht oder gebraten verzehrt werden und sollten grundsätzlich von Magenschwachen gemieden werden!
Das Muskateller-Salbeielexier gegen Magenschleimhautentzündung
„... Und wessen Magen so schwach ist, dass er von Speisen leicht eitrig ist, der nehme Muskateller-Salbei und zu deren dritten Teil Polei und von Fenchel soviel wie der dritte Teil der Polei ist, und dies koche er gleichzeitig in gutem Wein, unter Beigabe von etwas Honig, und er seihe es durch ein Tuch, und trinke es oft nach dem Essen und gegen Nacht; sein Magen wird angenehm geheilt oder gereinigt werden.“