top of page

Gundelrebe / Gundermann (Glechoma hederacea)


Gundelrebe / Gundermann

Wirkung:

schleimlösend, steinlösend, heilend, harnsäurelösend, lungenwirksam, magenwirksam, stoffwechselanregend, appetitanregend

Anwendungsbereiche:

Stoffwechsel, Harnverhalten, schwacher Menstruation, Blasenleiden, Leberschwellung, Blasen- und Nierenkrankheiten, eitrigem Harn, chronischen Schnupfen und Husten, Ohrensausen, stärkt die Nerven, eiternde Wunden, schlecht heilende Wunden, Brandverletzungen, Bronchialerkrankungen, bei Rekonvaleszenz, allgemeiner Schwäche, Durchfall, Husten, Appetitlosigkeit, Gelbsucht

Verwendete Pflanzenteile:

das ganze Kraut

Sammelzeit:

Blütezeit im April bis Juni

Zu finden:

Wächst überall auf Wiesen, Feldrändern, entlang von Hecken und Gebüschen und in lichten Wäldern entlang der Wege.

Inhaltsstoffe:

Gerbstoffe, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Harz, Wachs, Zucker, Säure, Vitamin C, Kalium, Saponine

Sonstiges:

☕ Tee: 2 Teelöffel Gundelrebe werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser aufgegossen und 5 Minuten ausgezogen. 3 Tassen pro Tag sind ausreichend.


Der Gundermann ist eine wintergrüne, ausdauernde Pflanze und kann 10 bis 30 cm hoch werden. Häufig ist die Behaarung der Pflanzenteile fast kahl, sie kann aber auch dicht weich behaart sein. Die Stängel und die Blattunterseiten sind häufig purpurfarben überlaufen. Als Ausläufer kriechen die nichtblühenden Sprossachsen am Boden, sie haben einen quadratischen Querschnitt und sind an vielen Knoten bewurzelt. Aufgrund ihres sehr raschen Wachstums und ihrer reichen Verzweigung sorgen sie für eine vegetative Vermehrung; der Hauptspross kann bis zu 2 Meter Länge erreichen. Die Pflanze ist ein Flachwurzler, die Blütentriebe sind aufsteigend bis aufrecht und haben ebenfalls einen quadratischen Querschnitt. Die Blätter sind kreuzgegenständig angeordnet. Die Blattstiele sind in der Länge variabel, ihre Länge reicht von rund einem Zentimeter bis zu zwanzig Zentimeter in dichter Vegetation. Die Blattspreiten sind nierenförmig bis rundlich-herzförmig mit stumpfer oder spitzlicher Blattspitze. Der Blattrand ist grob gekerbt. Die zwei- bis fünfblütigen Blütenstände entspringen den Achseln von Blättern. Die Deckblätter der einzelnen Blüten sind behaart. Die Blüten sind die typischen zygomorphen Lippenblüten. Der Kelch ist röhren- bis glockenförmig, leicht zweilippig und besitzt 15 Nerven. Die Krone ist meist von blau-violetter Farbe mit purpurnen Flecken an der Unterlippe, selten ist sie rosa oder weiß. Die Oberlippe der Krone ist flach und hat drei dreieckige Zähne, die Unterlippe hat zwei Zähne. Die Kronröhre ist schmal konisch, gerade und behaart. Es sind zwei lange und zwei kurze Staubblätter ausgebildet. Sie befinden sich an der Unterseite der Oberlippe. Die Blütezeit ist zwischen April bis Juni oder Juli.


Gundelrebe ist eine alte germanische Zauberpflanze.

Im Gundermann lebt ein guter Pflanzengeist, der bösen Zauber abhält.


Gundermannblätter gibt es das ganze Jahr über, selbst unter Schnee sind sie zu finden.


In der Küche wird Gundermann als Würzkraut verwendet, zum Beispiel in Salaten, Gemüse oder in Kräuterbutter. Der Geruch und Geschmack wird als harzig-aromatisch, minzähnlich und lakritzartig beschrieben. Die Blüten sind eine essbare Dekoration.


Vor der Kultivierung des Hopfens wurde der Gundermann aufgrund seiner Bitterstoffe zur Konservierung von Bier genutzt. Bei der Käseherstellung wurde Gundermann als Ersatz für tierisches Lab verwendet. Als Lebensmittelzusatzstoff hat Gundermann auch antioxidative Wirkung.


Pferde vertragen die Pflanze nicht. Das Glechomin löst bei ihnen Schweißausbrüche, Zittern, Schleimausfluss und Atemstörungen aus.


Hildegard von Bingen: Sie ist mehr warm als kalt, und sie hat Kräfte der Farbstoffe, weil ihr Grün nützlich ist. Wenn jemand mit ihrer Lauge seinen Kopf häufig wäscht, dann vertreibt er Krankheiten und er verhindert, dass er überhaupt krank wird. Mann esse die Gundelrebe in Mus oder in Suppen, und esse sie mit Fleisch oder mit anderen Gerichten. Wem die Ohren wie das Rauschen von Wasser tönen, der lasse Gundelrebe in heißem Wasser kochen und binde sie nach Abdrücken des Wassers warm um seinen Kopf. Das macht das Hören in den Ohren wieder frei.

5 views0 comments
  • Facebook
  • Instagram
  • X
  • Linkedin
  • Pinterest

Disclaimer for translations

©2021 Ma-Da-Sha. Created with Wix.com

bottom of page