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Gebete - Hildegard von Bingen


Gebete - Hildegard von Bingen

Gottes Hilfe


„Mein Gott, du hast mich geschaffen, ich lebe durch dich und trachte nach dir, wenn ich mit Seufzen das Gute erflehe.


Ich kenne dich ja als meinen Gott und weiß nur, dass ich dir dienen darf, denn du hast mir Einsicht gegeben.


O du mein Helfer bei allem Guten, durch dich vollbringe ich gute Werke. Auf dich will ich werfen all meine Hoffnung und zieh als Gewand an deine Huld.


Mein Retter bist du, vor Frevel bewahr´ mich, wenn mein Gewissen mich mahnt, das Böse zu lassen“



Unwürdigkeit


„Im Innersten meiner Seele, Herr, erkenne ich mich als Asche und Moder, Einer zitternden Feder gleich sitze ich ängstlich im Schatten.“



Unbeständigkeit


„O allwissender Gott, der das Gute schuf, ich zittere im Bewusstsein der Sünde. In der Reue erkenn´ ich mich zwar, lasse sie aber nicht wirksam werden, und es bleibt mir die Angst.“



Zweifel


„O Gott, hast nicht du mich geschaffen? Die elende Erde erdrückt mich!“ Weiß ich, ob Gott überhaupt existiert? Wo ist denn mein König und Gott?“



Vertrauen im Unglück


„Ach, ich unglückseliger Mensch, einst ein lebendiger Hauch, bin ich vom Gestank der Sünde umgeben; ich kann nicht mehr froh zum Him­mel blicken ...Doch will ich vertrauen auf dich, mein Gott, dass ich durch wahre Buße von den verdienten höllischen Qualen aus Erbarmen befreit werden kann.“

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