Wirkung:
adstringierend , blutreinigend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, stoffwechselanregend, verdauungsanregend, wassertreibend, blutstillend, wundheilend, schweißtreibend
Anwendungsbereiche:
Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Atemwege, Arthritis, Rheuma, Verstopfung, Leber-, Nieren- , Galle- und Blasenbeschwerden, zu starke und schmerzhafte Periode, Erkältung, Husten, Katarrhen, Gicht, Magenschmerzen, Darmentzündung, Blutschwamm, Verletzungen der Muskelfasern, Quetschungen, Fingergeschwüren, Muttermale und andere Hauterkrankungen, Hautunreinheiten, Schürfwunden, Prellungen, Verstauchungen, Muskelschmerzen, schlecht heilende Wunden, Ekzeme, Geschwüre
Verwendete Pflanzenteile:
Blüten und Blätter
Sammelzeit:
März bis September
Zu finden:
Kommt praktisch überall vor, neben Feldern, auf Grasflächen, im Garten, an Wegrändern, auf lehmigen Böden, Gänseblümchen widerstehen auch dem härtesten Frost und können an geschützten Stellen auch während des Winters gesammelt werden.
Inhaltsstoffe:
Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Schleim, Anthoxanthin
Sonstiges:
☕ Tee: 2 Teelöffel Blütenköpfe mit 1/4 Liter siedend heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. 3 Tassen pro Tag sind ausreichend.
Das Gänseblümchen ist eine ausdauernde Pflanze und sie kann 4 bis 15 Zentimeter hoch werden. Am kurzen, aufrechten Rhizom befinden sich faserige Wurzeln. Die in einer dichten Blattrosette zusammen stehenden Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der geflügelte Blattstiel ist mindestens genauso lang wie die Blattspreite. Die einfache Blattspreite ist spatelförmig bis verkehrt-eiförmig. Jede Blattrosette bringt von (Januar) März bis November ununterbrochen aufsteigende bis aufrechte, behaarte, blattlose, meist 3 bis 20 Zentimeter lange Blütenstandsschäfte mit einzeln stehenden, breiten Blütenkörbchen hervor. Die dreizehn Hüllblätter besitzen einen bewimperten Rand. Auf der verbreiterten Sprossachse sind mehr als hundert Blüten angeordnet. Der Blütenstandsboden ist kegelförmig und hohl. Randständig sind die weißen, zygomorphen, langen Zungenblüten in zwei Reihen angeordnet. Im Zentrum des Blütenkörbchens stehen zwischen 75 und 125 gelbe, zwittrige und trichterförmige radiärsymmetrische Röhrenblüten.
Die Blüten des Gänseblümchen (Bellis perennis) sind verlässliche Wetteranzeiger. Bei schlechtem Wetter sind sie zu und bei schönem Wetter sind die Blüten offen. Wenn sie am Morgen geschlossen bleiben, wird es tagsüber kaum Sonne, sicher aber Regen geben.
Die Blätter sind eine wertvolle Nahrungsergänzung in allen Salaten, in Soßen, Wildgemüsegerichten und Frühlingssuppen. Große Mengen sollen es nicht sein, aber in jeder Speise des frühen Jahres sollten mindestens ein Mal pro Woche einige Gänseblümchen vorkommen. Gemeint sind kleine Mengen, die sich als Verzierung hübsch machen. Die kleinen Gänseblümchenblüten sehen reizend aus und werten jeden Salat und jede Nachspeise auf. Bei süßen Speisen das innere Körbchen weggeben und nur die Scheinblüten verwenden. Durchaus auch jene des rosa oder rot gezüchteten Gartenmaßliebchens. Die Blüten lassen sich zudem als Knospe sehr gut in Essig und Öl einlegen.
So wie das Gänseblümchen mit seiner widerstandfähigen Blattrosette immer wieder neue Kräfte freisetzt und die zart und rein anmutenden Blüten bildet, steht es symbolisch für die Überwindung und Heilung seelischer und körperlicher Übergriffe. Die Blüten versinnbildlichen eine kindliche Unschuld und Reinheit, die es nach Verletzungen wiederzuerlangen gilt, um in die ursprüngliche Unversehrtheit zurück zu finden - auch, wenn man sich selbst eine Überlastung zugemutet hat.
Hildegard von Bingen: Für einen gesunden Menschen ist es gut zu essen, weil es das gute Blut in ihm vermehrt und einen klaren Verstand bereitet. Aber auch den Kranken bringt es wieder zu Kräften. Es macht seine Augen klar.