Schwach giftig
Wirkung:
galle- und leberwirksam, hustenlindernd, stuhlfördernd, leicht abführend, appetitanregend, blutreinigend
Anwendungsbereiche:
chronischer Husten und Heiserkeit mit/ohne Fieber, Asthma, Rheuma, Gicht, Lebererkrankungen, bei Darmparasiten, Darmwürmer, Psoriasis, Verstopfung, mildes Abführmittel, Hepatitis, Gelbsucht, Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Rippenfellentzündung, Nesselsucht, Halsschmerzen, Bauchschmerzen
Verwendete Pflanzenteile:
Wurzel
Sammelzeit:
im Herbst
Zu finden:
Engelsüß gibt es nur noch selten und findet man manchmal noch auf bemoosten Bäumen und Felsen.
Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, ätherisches und fettes Öl, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Saponine, Zucker, Harze, Osladin, Phloroglucine, Glycyrrhizin
Sonstiges:
☕ Tee: 2 Teelöffel getrocknete Wurzel werden über Nacht in 1/4 Liter Wasser kalt ausgezogen. Abseihen und aufbewahren. Die aufgeweichte Wurzeln werden nochmals mit kochendem Wasser überbrüht und ziehen gelassen. Die Mischung aus beiden Tees wird schluckweise tagsüber getrunken.
Der Gewöhnliche Tüpfelfarn ist eine wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 35 Zentimetern. Durch oberirdische oder flache Rhizome bildet er häufig dichte Bestände. Sein Rhizom ist dicht mit braunen, bei einer Länge von 3,5 bis 4 Millimetern lanzettlichen oder borstenförmigen Spreuschuppen besetzt. Die ganzjährig grün bleibenden Blattwedel sind in Stiel sowie Spreite gegliedert und bis zu 60 Zentimeter lang. Der stroh-gelbe oder grünliche Blattstiel ist meist kürzer als die Spreite. Die Blattspreite ist im Umriss linealisch bis linealisch-lanzettlich, zweizeilig wechselständig gefiedert und ganzrandig. Die Blattspreite ist vom Grund bis zur Mitte ziemlich gleich breit und dann plötzlich zugespitzt sowie tief fiederteilig. Die Blattspreite hat auf jeder Seite 7 bis 28 Blattabschnitte, die linealisch-länglich sind, klein gesägt und stumpf bis gerundet. Zur Sporenreife von Juli bis Oktober sind an den Unterseiten der ledrigen, zumeist dunkelgrünen Blätter die namensgebenden, kreisrunden „tüpfelartigen“ Sori besonders auffällig. Sie stehen pro Blattabschnitt in zwei Reihen zwischen der Mittelrippe und dem Rand. (Wikipedia)
🛑 Achtung: Vorsicht bei der innerlichen Einnahme und bei Einnahme anderer Medikamente. Im Zweifelsfall ist immer der Apotheker oder Arzt zu fragen. Obwohl uns keine Berichte über Toxizität bei dieser Art vorliegen, enthalten einige Farne Karzinogene, sodass Vorsicht geboten ist. Viele Farne enthalten auch Thiaminase, ein Enzym, das dem Körper Vitamin B-Komplex entzieht. In kleinen Mengen schadet dieses Enzym Menschen, die sich ausreichend und reich an Vitamin B ernähren, nicht, große Mengen können jedoch schwere gesundheitliche Probleme verursachen. Das Enzym wird durch Hitze oder gründliches Trocknen zerstört, daher wird die Thiaminase durch Kochen der Pflanze entfernt. Bei einigen Menschen sollte es nicht äußerlich angewendet werden, da es Hautausschläge verursachen kann.
Die Wurzel vom Engelsüß, Tüpfelfarn macht sanft und lieblich, sodass niemand streitet. - steht so in einem alten Zauberbuch.
Der Wurzelstock hat einen süßen Geschmack, daher auch der Name Engelsüß.
In der Küche wird Tüpfelfarn auch zum Aromatisieren von Likören und Bitterschnäpsen verwendet.
Die getrocknete Wurzel kann man pulverisieren, dann nimmt man sie messerspitzenweise in Marmelade oder Honig, oder sie wird als Tee getrunken. Anwendung siehe oben
Tüpfelfarn wurde zudem als irreal magnetisches Attraktivum zum Entfernen von eingedrungenen Geschossen eingesetzt.
Hildegard von Bingen: Wenn ein Mensch viel krank ist und in den Eingeweiden Schmerzen hat, der koche Wein unter Beigabe von Honig und schütte in den abgekühlten Wein das Pulver und trinke davon.