Wirkung:
erweichend, beruhigend, reizmildern, hustenlösend, abführend, entzündungshemmend, schleimlösend, magenwirksam, abschwellend, lindernd, leicht blutzuckersenkend
Anwendungsbereiche:
Heiserkeit, trockener Husten, Bronchitis, Bronchialasthma, Rippenfellentzündung, zur Vorbeugung von Erkältungen, Magenschmerzen, säurebedingte Verdauungsstörungen, Magengeschwüre, schmerzhaftem Urinieren, Weißfluss, zu viel Magensäure, fördert die Reifung von Furunkel und Pickeln, Sonnenbrand, Fieber, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen
Verwendete Pflanzenteile:
Blätter, Blüten und Wurzel
Sammelzeit:
Blätter vor der Blüte,
Wurzel im Herbst oder Frühjahr
Blüte zwischen Juli bis September
Zu finden:
In unseren Breiten dürfte es schwierig werden, wild wachsenden Eibisch zu finden. Er stammt ursprünglich aus der Gegend um das Kaspische Meer und ist nur fallweise aus
Gärten ausgewildert. Er bevorzugt feuchte Gräben, feuchte Wiesen und salzige Böden. Es lohnt sich, diese Pflanze im eigenen Garten zu kultivieren oder sie in der Umgebung anzusiedeln.
Inhaltsstoffe:
Pflanzenschleim, Gerbstoff, Asparagin, Stärke ätherisches Öl, Pektin, Rohrzucker, Mineralstoffe
Sonstiges:
☕ Tee: 2 Teelöffel geschnittene Eibischwurzeln werden mit 1/4 Liter Wasser oder Wein angesetzt. Über Nacht oder mindestens 2 Stunden stehen lassen. Schwach erwärmen und schluckweise trinken. Der Kaltauszug enthält ausschließlich die Schleimstoffe, kocht man auf, so geht auch die Stärke der Pflanze in den Tee, das ist nur dann erwünscht , wenn man gurgelt.
☕ Tee: 1 Teelöffel aus Blüten und Blättern wird mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Anschließend wird abgeseiht. 3 Tassen pro Tag sind ausreichend.
Echter Eibisch ist eine mehrjährige grüne Pflanze mit großen weißen Blüten, die von Juli bis September blühen. Die Pflanzen werden zwischen 1 und 2 m hoch und bilden Büschel mit einem Durchmesser von etwa 80 cm. Die Blätter variieren in ihrer Form. Einige sind speerspitzenförmig, andere haben drei oder fünf Lappen oder können gezähnt sein. Sie sind auf beiden Seiten mit einem feinen, samtigen Flaum bedeckt. Die Pflanze hat viele zweiglose Stängel, die mit weichen weißen Haaren bedeckt sind. Die Stängel haben sägezahnartige Fortsätze. Die Blüten sind etwas trompetenförmig, etwa 5 bis 7,5 cm breit und etwa 7,5 cm tief. Aus den Blüten entstehen Samenschoten, die von August bis Oktober reifen, aufspringen und kleine flache, schwarze Samen freigeben.
🛑 Wer Medikament nimmt, sollte einen Abstand von mindestens 4 Stunden zur Anwendung von Eibisch einhalten.
Die Eibischwurzel wurde zur Herstellung der ursprünglichen Marshmallows verwendet, deren heutige Supermarktversionen aus reinem Zucker bestehen.
Die Wurzel enthält einen Schleim, der einen süßen Geschmack hat. Dazu schneidet man die Wurzel in Scheiben und kocht sie 20 Minuten lang. Anschließend die Wurzelscheiben abseihen und die Flüssigkeit mit Zucker nach Geschmack erneut aufkochen und zu altmodischen Marshmallow-Bonbons verarbeiten.
Am 15. August zur Marienverehrung, findet ein uralter Brauchtum statt, das "Kräuterbüschelweihen". Eibisch wird oft in den Aufzeichnungen der Hexenprozesse als eine der neun Pflanzen erwähnt, die in der von den Frauen ausgeübten Heilkunde des Mittelalters eine besonders große Rolle spielte. Die neun Kräuter sind: Eibisch, Wermut, Vogelknöterich, Mutterkraut, Odermennig, Guter Heinrich, Echter Speik, Eberraute und Pestwurz. Mit Hilfe dieser Kräuter wurden früher fast alle Leiden behandelt.
Hildegard von Bingen: Der Eibisch ist warm und trocken. Bei Fieber zerstoße Eibisch in Essig, und trinke das morgens nüchtern und abends, und das Fieber, welcher Natur es auch sei, wird weichen. Bei Kopfweh füge etwas Salbei bei, dies zerstoße gleichzeitig und mische mit etwas Baumöl. Wärme es in der Hand und gebe es auf die Stirn und binde ein Tuch darüber.