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Die Tiere - Hildegard von Bingen


Die Tiere - Hildegard von Bingen

Der Hund


„Der Hund ist sehr warm und er hat für sich etwas Gemeinsames und Natürliches im Gebaren des Menschen und daher spürt und versteht er den Menschen und liebt ihn und verweilt gerne bei ihm... Und der Hund merkt den Hass und den Zorn und die Unredlichkeit im Menschen, und er knurrt dann oft gegen ihn... Wenn aber ein Dieb im Hause ist oder ein Mensch, der den Willen zum Stehlen hat, dann knurrt er gegen ihn und ergrimmt und hat ein anderes Verhalten gegen ihn als gegen einen ande­ren Menschen, und er geht ihm nach und prüft mit der Nase dessen Ge­ruch … und auf diese Weise kann der Dieb erkannt werden...“


Da Hildegard in ihren Visionen die gesamte Schöpfung schauen durfte, finden wir in ihrer „Physica“ auch sehr viele Tiere beschrieben.



Der Aderlass beim Tier


„...wenn ein Pferd, Rind oder Esel schwach und mager ist, soll ihm je nach dem Grad seiner Beleibtheit oder Magerkeit ein halber Becher Blut entnommen werden. Nach dem Aderlass soll man ihm ein weiches Futter und trockenes, zartes Heu zum Fressen geben. Dann soll sich das Tier zwei Wochen oder eine Woche oder vier Tage nach dem Aderlass erholen, bis es seine Kräfte wiedererlangt … Nach Ablauf von drei Monaten soll im vierten Monat und nicht früher demselben Tier noch einmal Blut beim Aderlass entnommen werden, es sei denn, es liegt ein akuter Notfall infolge Krankheit vor … Einem Schaf soll man oft, jedoch nur wenig Blut durch Aderlass entnehmen, weil es sonst bei ständigem Luftwechsel leicht erkrankt. Bei Schafen soll man den Aderlass bei feuchter, mäßig warmer Luft vornehmen, weil dann die schädlichen Säfte bei ihnen zu­nehmen. Bei trockener Luft soll man den Aderlass unterlassen, weil dann die Säfte bei ihnen zunehmen.“

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