
Wirkung:
hautreizend, blutreinigend, blutbildend, blutstillend, stoffwechselfördernd, durchfallhemmend, blutdrucksenkend, schleimlösend, wassertreibend, stärkend, cholesterinsenkend, haarwuchsfördernd
Anwendungsbereiche:
zur Blutreinigung, bei Blutarmut, Eisenmangel, als Vitalisierungsmittel für Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen- und Darmbeschwerden, Galle, zur Vorbeugung von Nierenerkrankungen, Harnwegsinfektionen, Prostatavergrößerungen, Gicht, Rheuma, Durchblutungsfördernd, Menstruationsbeschwerden, Schüttelfrost, Gelbsucht, Hämorrhoiden, Vergesslichkeit, Gedächtnisschwäche, Husten, Schmerzen, Nieren- und Blasensteine
Verwendete Pflanzenteile:
Blätter, Samen, Wurzel
Sammelzeit:
junge Blätter von März bis Oktober,
Wurzel von Frühjahr bis Herbst,
Samen im Frühherbst
Zu finden:
Überall in der Nähe menschlicher Behausungen, an Zäunen, Schuttplätzen, Ödland und an Grabenrändern
Inhaltsstoffe:
Kieselsäure, Gerbstoffe, Histamin, Ameisensäure, Essigsäure, Kaffeesäuren, Magnesium, Eisen, Kalium, Silicium, Natrium, Chlorophylle, Karotinoide, Vitamin B, Hormone, Enzyme, Lignane
Sonstiges:
☕ Tee: 2 gehäufelte Teelöffel Wurzel oder Blätter (bei trockenen Pflanzen die Halbe Menge) werden in 1 Tasse kochendes Wasser gegeben und 5 Minuten kochen gelassen. Anschließend abseihen. 2 Tassen Tee pro Tag über 3 Wochen sind ausreichend für eine Kur.
🛑 Wann sollten die Brennnessel nicht genommen werden? Ist eine Überempfindlichkeit bekannt, sollten weder die Samen, das Extrakt oder die Brennnessel an sich konsumiert werden. Bei Zuckerkrankheit sowie bei Erkrankungen der Leber, der Niere und des Herzens sollte man vorher Rücksprache mit seinem Arzt halten. Auch bei einer Schwangerschaft sollte unbedingt vor der Einnahme ein Gynäkologe konsultiert werden.
Für eine Saftkur benötigt man sehr viel Brennnesselkraut und ist nur 2 Tage lagerfähig, daher lohnt es sich eher den Saft in der Apotheke oder Online zu kaufen. Wer es trotzdem probieren möchte, benötigt eine Saftpresse oder einen Mixer, wo das Kraut hineinkommt und anschließend wird der Brei durch ein Leinentuch gedrückt. Daraus entsteht dann der Saft.
Für eine Saftkur: 1. bis 3 Tag 3 Esslöffel, 4. bis 6. Tag 4 Esslöffel, 7. Tag 5 Esslöffel, 8. Tag und 9. Tag 5 Esslöffel, 10. bis 12. Tag 5 Esslöffel, 13. bis 15. Tag 6 Esslöffel, 16. bis 18. Tag 7 Esslöffel, 19. bis 21. Tag 8 Esslöffel, 22. bis 24. Tag 9 Esslöffel, 25. bis 27. Tag 10 Esslöffel
Der Saft sollte nicht pur getrunken werden, sondern mit Wasser, Tee oder mit saurer Milch verrührt.
Es gibt so viele Mythen über die Brennnessel, dass ich sie gar nicht alle benennen kann. In allen handelt es sich um Schutz vor den Bösen oder Blitzschlag usw. Fakt ist, dass sie unheimlich viel bewirken kann. Wie keine andere Pflanze heilt sie den Boden, indem sie zu viel Stickstoff umwandelt und bereitet mit ihren langen, kriechenden Wurzeln den Humus für kommende Generationen.
Als antidämonisches Mittel wird die Brennnessel im Stallzauber, als Blitz- und Donnerpflanze, als Aphrodisiakum, als Orakelpflanze und als Kultspeise verwendet. Gegen alle teuflischen Anfechtungen helfen Brennnessel und Scharfgarbe in der Hand gehalten.
Eine Brennnesselkur bringt die Lebensgeister so richtig auf Vordermann. Besonders wirksam ist die Kur, wenn man frischen Pflanzensaft verwendet. Dieser Saft schmeckt nach Metall, das macht der hohe Eisengehalt, aber er stimuliert mit seinen wichtigen Vitalstoffen sämtliche Körperfunktionen.
Brennnessel ist eine Einschleuserpflanze für Eisen.
Hildegard von Bingen: Ein Mensch, der gegen seinen Willen vergesslich ist, nehme die brennende Nessel und zerstoße sie zu Brei, setze diesem darauf etwas Öl zu, reibe, wenn er zum Schlafen geht, seine Brust und seine Schläfen damit kräftig ein. Tue dies wiederholt und die Vergesslichkeit bei ihm wird abnehmen. Die scharfe Wärme der brennenden Nessel und die Wärme des Baumöls regen die zusammengezogenen Gefäße an, die bei wachem Bewusstsein etwas schlafen.