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Borretsch (Borago officinalis)


Borretsch

Wirkung:

belebend, beruhigend, blutreinigend, entgiftend, entzündungshemmend, erweichend, fiebersenkend, harntreibend, herzstärkend, kühlend, nervenstärkend, reizmildernd, schleimlösend, schweißtreibend


Anwendungsbereiche:

Neurodermitis, Reinigung und Straffung der Haut, als Anregung des Nervensystems, macht das Gehirn frei und stärkt den Verstand, Husten, Heiserkeit, Bronchialleiden, Fieber, Schwächeanfälle mit Herzklopfen, Ermüdung, angestrengte Augen, Wechseljahre

Depressionen, Ekzeme, Hautausschläge, Nervenschwäche, nervöse Herzbeschwerden, Rheuma, Schlaflosigkeit, Schlecht heilende Wunden, Verstopfung, bei Kinderkrankheiten wie Röteln, Scharlach, Masern


Verwendete Pflanzenteile:

Blätter, Blüten


Sammelzeit:

Juni – August


Zu finden:

Gartenpflanze


Inhaltsstoffe:

Schleim, Stärke, Gerbstoff, ätherisches Öl, Asparagin, Kieselsäure, Harze, Vitamin C, Pyrrolizidin-Alkaloide, Saponine


Sonstiges:

☕ Tee: 2 Teelöffel Kraut werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen, nach 10 Minuten Ziehzeit wird getrunken. 2 bis 3 Tassen täglich sind ausreichend.


Der Tee sollte nicht länger als 3 Wochen genommen werden, man sollte eine längere Pause machen und kann dann wieder anfangen und so geht das dann immer weiter.


Die gesamte Borretschpflanze ist mit steifen weißen Haaren bedeckt. Die Stängel sind rund, verzweigt, hohl und sukkulent. Die Pflanze wird etwa 1,50 m hoch. Die tiefgrünen Blätter sind wechselständig, faltig, oval und spitz. Jedes ist etwa 7,5 cm lang und etwa 3,75 cm breit. Die unteren Blätter haben winzige Härchen auf der Oberseite und auf den Adern auf der Unterseite. Die Blattränder sind gewellt, aber ganzrandig. Die Blüten sind leuchtend blau und sternförmig, mit auffälligen schwarzen Antheren. Diese bilden in der Mitte einen Kegel, der als Schönheitsfleck bezeichnet wird. Die Blüten beginnen rosa und werden dann blau und hängen in Büscheln. Aus den Blüten entstehen vier braun-schwarze Nüsschen.


🛑 Wichtig benannt zu werden ist auch das Borretschblätter und Borretschblüten eine geringe Menge an Pyrrolizidin-Alkaloide (wie bei Huflattich), die in großer Menge leberschädigend und vielleicht auch krebserzeugend wirken, zumindest zeigte sich dies im Tierversuch. Wie bei allen Pflanzen, man sollte den Gebrauch nicht übertreiben. Immer die 3 Wochen und dann eine längere Pause... Das gilt aber nur für die innerliche Anwendung. Menschen mit Lebererkrankungen sollten Borretsch jedoch in keiner Form einnehmen. Auch Schwangere sollten auf die Einnahme von Borretsch verzichten. Bei manchen Menschen verursacht die Pflanze eine Hautentzündung (Dermatitis). Personen mit Schizophrenie oder Epilepsie sollten die Anwendung von Borretsch vermeiden.


Borretsch nennt man auch Gurkenkraut, weil die Blätter genauso wie eine Gurke schmecken. Am besten nimmt man die jungen Borretschblätter für Salate, Soßen, Fischgerichte und zum Einlegen von Gurken. Ältere Blätter kann man zu Mangold oder Spinat geben, dass verbessert den Geschmack und macht die Farbe intensiver.

Die Blüten können als essbare Verschönerung bei Salaten verwendet werden.


Die kühlende, lösende Wirkung macht ihn zu einem wichtigen Frühlingskraut, das in die Frühlingskur unbedingt einbezogen werden sollte. Schon 1 kleines, junges Blättchen täglich ist hier ausreichend.


Die Samen enthalten große Mengen fettes Öl, vor allem aber Gamma-Linolensäure. Es eignet sich zur Pflege von empfindlicher, leicht reizbarer Haut. In letzter Zeit machte man bei Neurodermitis gute Erfahrungen, und zwar als äußerliche Anwendung, aber auch innerlich. Der Grund mag sein, dass Neurodermitiker wegen eines Enzymdefekts selbstständig keine Gamma-Linolensäure bilden können, der hohe Gehalt im Borretsch kommt also gerade recht.


Borretsch ist das bekannteste magische Herzkraut. Schon im Altertum sagte Plinius, es mache alle Menschen glücklich und zufrieden.


Hildegard von Bingen: Holdselige Boragenblume mögen in Speise und Trank fröhlich benützt werden. Sie erwecken den verzagten, traurigen Menschen zur Freude. Das Kraut gekocht und gegessen, ist gur für die kranke Leber.

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