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Bibernelle (Pimpinella saxifraga und major)


Bibernelle

Wirkung:

adstringierend, appetitanregend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, menstruationsfördernd, schleimlösend, schweißtreibend, steinlösend, verdauungsfördernd


Anwendungsbereiche:

Appetitlosigkeit, Asthma, Blasengrieß, Bronchitis, Darmentzündung, Erkältung, Galle, Gicht, Halsschmerzen, Harnwegsinfektionen, Heiserkeit, Herzbeschwerden, nervöses Herzklopfen, Husten, Katarrhen der oberen Atemwege, reinigt Kehlkopf und Lunge, Leberinfektion, Magen- und Darmverschleimung, Niereninfektion, Nierensteine, erhöhter Pulsschlag, Rachenentzündun­g, Rheuma, Sodbrennen, Verdauungsstörungen, Zungenlähmung


Verwendete Pflanzenteile:

Blätter und Wurzel


Sammelzeit:

Junge Blätter im Frühjahr bis Herbst,

Wurzeln Frühjahr oder Herbst


Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Saponine, Polyacetylene, Cumarine, Bitterstoffe, Furocumarin, Pimpinellin


Sonstiges:

☕ Tee: 2 Teelöffel Wurzel werden mit 1/4 Liter kaltem Wasser zugestellt, dann aufgekocht und anschließend durch ein Sieb, Leinentuch oder Filter abseihen. Bei Husten süßt man mit Honig oder Kandiszucker.


Die Große Bibernelle (Pimpinella major) ist eine ausdauernde Pflanze und sie kann zwischen 40 bis 90 cm hoch werden, manchmal sogar bis zu 100 cm. Die Wurzel ist spindelförmig und hat einen starken Geruch. Die oberirdischen Pflanzenteile sind meist komplett kahl. Der aufrechte, scharfkantig gefurchte Stiel ist entfernt beblättert, meist kahl und im oberen Bereich verzweigt. Die wechselständig angeordneten Blätter sind in Blattstiel, Blattscheide und in Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist einfach gefiedert. Die Blättchen sind eiförmig oder länglich, kurz gestielt, mehr oder weniger tief gesägt und meist spitz. In der Regel sind die Fiederabschnitte 1,5-mal bis doppelt so lang wie breit. Die unteren Laubblätter sind gestielt und haben auf jeder Seite der Blattrhachis ein oder meist zwei bis vier Blättchen. Diese Blättchen sind eiförmig und unregelmäßig gezähnt. Die mittleren und oberen Laubblätter sind auf den gedunsenen, weiß hautrandigen Blattscheiden sitzend. Das Endteilblatt ist plus minus dreiteilig. Die Doppeldolde ist 9- bis 15-strahlig, selten bis zu 20-strahlig. Die Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit einfacher Blütenhülle. Die Kelchblätter fehlen und die fünf weißen, selten rosafarbenen Kronblätter sind frei. Die Blütezeit ist von Juni bis September. Die braune oder graue, kahle Doppelachäne ist eiförmig, etwas abgeflacht und im Querschnitt fünfkantig. Sie ist an der Basis schwach herzförmig und verjüngt sich zum oberen Ende hin.


🛑 Bei hellhäutigen Menschen ist Lichtempfindlichkeit möglich. Vorsicht ist geboten, da Pimpinella ätherische Öle und Saponine enthält.


Die Bibernelle gehört zu den Pestkräutern "Iss Ehrenpreis und Bibernelle, dann stirbst du nicht so schnell."

Die Bibernelle hilft gegen viele Erkrankungen, man benutzt hauptsächlich die Wurzel. In Wein und Honig gekocht, man kann sie roh kauen, in Tinkturen, man kann sie zu Pulver verarbeiten usw. Die frische Wurzel ist sehr scharf und beißend, aber diese Schärfe lässt beim Trocknen der Wurzel stark nach.


In der Küche können die jungen Blätter roh oder gegart als Würze für Salat, Quarkspeisen und verschiedene Gemüsegerichte und Kräuterbutter verwendet werden. Die Blüten können ebenso zubereitet werden und sind eine schmackhafte Dekoration. Außerdem kann man mit ihnen Öle, Essig, Bowle, Gebäck und Spirituosen aromatisieren.


Sie ist ein pflanzliches Antibiotikum!!!


Hildegard von Bingen: Die Feuchtigkeit des Krautes hat die richtige Mischung in sich und ist für Gesunde und Kranke nützlich zu essen. Wer einen traurigen Sinn hat, den macht es froh, und es heilt die Augen des Menschen und macht sie klar. Wer jedoch unter Übelkeit leidet, der nehme Kümmel, und zu den dritten Teil vom Kümmel Pfeffer und zu einem vierten Teil Bibernell, und die pulverisiere er. Dann nehme er reines Semmelmehl und gebe das Pulver in das Mehl, und mache mit Eidotter und mäßig Wasser Kekse. Aber esse auch das vorgenannte Pulver, aufs Brot gestreut. Es unterdrückt in den Eingeweiden die warmen und kalten Säfte, die dem Menschen Übelkeit verursachen.

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